Polizei sucht mit Hunden und Helikoptern nach den Zwillingen
Von den vermissten Zwillingsmädchen fehlt immer noch jede Spur, obwohl heute in der Schweiz, in Frankreich und in Italien intensiv nach ihnen gesucht wurde. Ob die beiden in Marseille waren, ist unklar.
Die Ermittler intensivierten am Montag die Suche nach den beiden sechsjährigen Mädchen in der Schweiz. Laut der Waadtländer Kantonspolizei beteiligten sich rund 40 Polizisten und zwei Hunde an der Operation «Gemelle». Mit Hilfe eines Helikopters und mehreren Booten wurde am Montag der Genfersee abgesucht.
Die Polizei kontrollierte zudem sämtliche Tankstellen zwischen Sainte-Sulpice, dem Wohnort der Mädchen, und Genf. Auch die Grenzübergänge in Genf wurden von den Ermittlungsbehörden genau unter die Lupe genommen. In den vergangenen Tagen befragte die Polizei in Sainte-Sulpice ferner rund 80 Haushalte. Neue Hinweise über den Verbleib der Mädchen gibt es jedoch bis anhin keine.
Keine Spur in Frankreich
Ferner korrigierte die Waadtländer Kantonspolizei frühere Informationen: Am Wochenende hiess es, die Zwillinge seien am 31. Januar in Marseille gesehen worden. Dort habe der Mann in einem Reisebüro drei Fahrkarten für die Fähre nach Korsika gekauft. In einem am Montag verschickten Communiqué dementierte die Polizei diese Information. Es gäbe keine Zeugen, welche die Zwillingsschwestern nach dem 30. Januar gesehen hätten.
Trotzdem wird auch in Frankreich intensiv nach den verschwundenen Zwillingen gesucht. Die Polizei sei daran, die Reiseroute des Vaters zu klären, sagte der Marseiller Staatsanwalt Jacques Dallest gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP. «Wir haben bis jetzt aber noch keine Beweise dafür, dass sich die Mädchen mit ihrem Vater in Marseilles aufgehalten haben.»
Keine Hinweise auf Korsika
Ebenfalls könne auch nicht mit Sicherheit gesagt werden, dass der Mann eine Fähre nach Korsika genommen habe, sagte der Staatsanwalt. Auf der Insel fand die Polizei jedoch keine Hinweise darauf, dass ein Mann mit zwei kleinen Mädchen auf einem Campingplatz oder in einem Hotel eingecheckt hatte.
In Italien konzentrierte sich die Suche auf den Süden des Landes. Bei Cerignola in Apulien durchkämmte die Polizei das Gebiet. Denn dort hatte sich der 43-Jährige letzten Donnerstag vor einen Zug geworfen.
Die Ermittlungsbehörden waren zudem in Vietri sul Mare in der Region Neapel aktiv. Dort hatte der Mann einige Stunden vor seinem Suizid etwas gegessen - alleine. Laut der Nachrichtenagentur ANSA gibt es zurzeit aber keine Beweise, dass sich die beiden Mädchen überhaupt in Italien befinden.
Mysteriöser letzter Anruf
Der italienischen Zeitung «Repubblica» gegenüber sagte ein Cousin der Mutter, der Vater habe als letztes ein SMS geschrieben, in dem er ankündigte, die Mädchen nicht nach Hause zu bringen. Die Waadtländer Polizei wollte sich dazu nicht äussern. Sie bestätigte jedoch gegenüber der Nachrichtenagentur SDA, dass es beim letzten Telefonat darum ging, dass der Vater die Kinder nicht nach Hause sondern am Montag direkt zu Schule bringen wollte.
Warum es zu diesem Drama kam, ist noch nicht klar. Bekannt ist lediglich, dass die Eltern der Zwillinge seit geraumer Zeit von einander getrennt waren. Die Mädchen lebten bei der Mutter in Saint- Sulpice. Der Vater wohnte im gleichen Dorf und nahm sein Besuchsrecht jeweils am Wochenende wahr.
SDA/pbe
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