Weisser US-BeamterPolizist wegen Erschiessung eines Schwarzen des Mordes beschuldigt
Dem weissen Beamten Christopher Schurr droht lebenslange Haft. Er soll den 26-jährigen Patrick Lyoya Anfang April bei einer Verkehrskontrolle getötet haben. Auf Videos ist ersichtlich, wie er ihm von hinten in den Kopf schiesst.
Ein US-Polizist ist wegen eines tödlichen Einsatzes gegen einen jungen Schwarzen Mann des Mordes beschuldigt worden. Dem weissen Beamten Christopher Schurr droht lebenslange Haft, wie Staatsanwalt Christopher Becker am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte. Schurr soll den 26-jährigen Patrick Lyoya, ein kongolesischer Immigrant, Anfang April bei einer Verkehrskontrolle erschossen haben.
Von der Polizei der Stadt Grand Rapids im US-Bundesstaat Michigan veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen, wie Schurr Lyoya bei einer Auseinandersetzung auf dem Boden von hinten in den Kopf schiesst. Zuvor hatten die Männer offenbar am Boden um den Taser des Beamten gerungen.
Bürgerrechtsanwalt begrüsste die Entscheidung der Staatsanwaltschaft
Der bekannte Bürgerrechtsanwalt Ben Crump, der die Familie Lyoya vertritt, begrüsste die Entscheidung der Staatsanwaltschaft, Schurr zu beschuldigen. «Während der Weg zur Gerechtigkeit für Patrick und seine Familie gerade erst begonnen hat, ist diese Entscheidung ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung», sagte Crump.
In den USA sorgen tödliche Polizeieinsätze gegen Schwarze Menschen immer wieder für Empörung. Vor knapp zwei Jahren führte der auf einem Handyvideo festgehaltene qualvolle Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis zu landesweiten Protesten.
Im April vergangenen Jahres erschoss eine weisse Polizistin bei einer aus dem Ruder gelaufenen Verkehrskontrolle den 20-jährigen Daunte Wright. Die Beamtin hatte eigentlich ihren Taser ziehen wollen, feuerte aber ihre Dienstpistole ab. Sie wurde im Februar wegen Totschlags zu zwei Jahren Haft verurteilt, ein Drittel der Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.
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