Pop-Briefing: Kaffee aus der Küche
Neues aus der Popwelt – mit Coldplay, den Düsseldorf Düsterboys, Kanye West, einem Halloween-Mix und der Playlist zur Woche.

Das muss man hören
Die neue Coldplay-Single «Arabesque». Denn die Band um Chris Martin hat sich auf «Arabesque» tatsächlich mit dem Afrobeat-Erben Femi Kuti zusammengetan. Und natürlich könnte hier gemutmasst werden, dass es bloss der neueste opportunistische Trick einer Band ist, die sich hier mit einem Schuss Afrobeat hip macht. Aber dafür klingt der Track dann doch zu gut. Man sollte nur nicht allzu heftig auf den Text hören.
Auf die Texte hören kann man allerdings bei den Düsseldorf Düsterboys aus Essen. Die Band ist quasi ein Spin-off der Formation, die sich International Music nennt. Die Düsterboys singen auf dem eben erschienenen Album «Nenn mich Musik» über Mama, die uns vor den Troubles beschützen sollte, über brennende Kippen, Kneipen und dem «Kaffee aus der Küche». Dazu spielen sie einen schummrigen Psychedelic-Blues. Passt sehr gut.
Darüber wird gesprochen
Über Kanye Wests Jesus-Album. Was auch interessanter ist, als «Jesus Is King» zu hören. Und man darf sich fragen, ob Kanye nun den Zenit überschritten hat (wie es der «Spiegel» macht) oder ob er businesstechnisch erst jetzt den Zenit erreicht hat (wie es in der Online-«Spex» steht). Eine Frage der Zeit sind wohl Texte, in denen zu lesen sein wird, dass «Jesus Is King» unterschätzt ist. Woran auch immer Sie glauben: Glauben Sie nicht diesen Unterschätzt-Texten.
Das Schweizer Fenster
Ein Licht auf die kleinen Labels. Und zwar beispielsweise auf das genossenschaftlich geführte Plattenhaus Red Brick Chapel. Dort ist eben eine neue EP von Zardt erschienen. Hinter dem Projekt steht der Multiinstrumentalist Adrian Stämpfli, der auf «Glimmering» dunkel glimmende Popsongs versammelt.
Auch ein kleines Label ist Quiet Love Records aus Zürich, das am Freitag das Soloalbum des Geigers Tobias Preisig veröffentlicht. «Diver» heisst es, und gemessen am Titelstück ist hier eine still pulsierende Ambient-Violinen-Loop-Musik zu hören, die nicht nur für Taucher geeignet ist.
Was blüht
Halloween! Was zumindest aus musikalischer Sicht erfreulich ist. Denn der Halloween-Mix des Blogs Gorilla vs. Bear ist auch dieses Jahr furchterregend schön geraten. Fliesst denn Blut? Ja, aber nur im Superpop von Kim Petras.
Das Fundstück
Wann immer Juana Molina neue Musik veröffentlicht, muss hingehört werden. Denn die Argentinierin öffnet mit ihren Songs neue Räume und Möglichkeiten, was zuletzt auf dem minimalistischen und hypnotisch wirkenden Album «Halo» der Fall war.
Nun hat sie eine EP veröffentlicht. «Forfun» heisst sie. Und genau wie der Titel verspricht, hat Molina Spass daran, vier ihrer Songs in Punkversionen nachzuspielen. Eine Freude ist das.
Die Wochen-Tonspur
Der Teufel ist los in den frisch hinzugefügten Tracks – die Rap, allerlei Experimentelles und Schwelgen in der Vergangenheit mit Asha Puthli und Ernest Hood bündeln.
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