Rätselhafter Scherbenweg auf dem Uetliberg
Ein Pfad auf dem Zürcher Hausberg ist mit Glasscherben übersät. Was es damit auf sich hat.
Die Glasscherben liegen nicht bloss an einer Stelle, sie sind über den ganzen Weg verteilt. Zwischen Matsch und Kieselsteinen funkeln sie grün und weiss auf dem Waldboden. «Ich konnte gerade noch einen Velofahrer davon abhalten, den Weg hinunterzufahren und sich einen Platten zu holen», sagt eine Spaziergängerin. Der erste Gedanke, welcher ihr durch den Kopf ging: «Das ist eine Falle für Biker.» Auch der Biker sagte: «Das ist sicher kein Zufall.»
Die Beziehung zwischen Fussgängern und Velofahrern auf dem Uetliberg birgt viel Konfliktpotenzial. Vor einigen Wochen beispielsweise hat ein Unbekannter auf einem Waldweg in Stallikon Armierungseisen in den Boden gesteckt, um Mountainbiker zu Fall zu bringen.
Der Weg befindet sich unweit des Teehüslis. Er ist eine Abkürzung durch das Läufenbachtobel von der Hohensteinstrasse hinunter zum Sädleneggweg. Grün Stadt Zürich weiss von den Scherben. Es handle sich um eine «relativ steile Abkürzung, die sich aus einem Trampelpfad entwickelt hat», sagt Mediensprecher Lukas Handschin. Um eine Biker-Falle handle es sich aber nicht. Im Gegenteil. Die Scherben wurden gezielt ausgebracht: «Der Trampelpfad wurde vor Jahren mit Recyclingmaterial aus Glassplitt und Keramikbruch ausgebessert. Darüber kam eine kiesige Deckschicht.» Mittlerweile ist die oberste Schicht ausgewaschen, sodass vermehrt gröberes Bruchmaterial und Glas zum Vorschein kommt.»
Damals war Grün Stadt Zürich noch nicht für diesen Weg verantwortlich. «Dieses Verfahren wird heute nicht mehr angewendet», sagt Handschin. Er versichert aber: «Die Scherben sind ungefährlich.» Wanderer und Biker hätten keinen Grund, beunruhigt zu sein. Die Kanten des Splitts seien abgerundet. «Glassplitt wird sogar auf öffentlichen Plätzen verwendet. Zum Beispiel beim Brunnen im MFO-Park in Oerlikon, wo Kinder gerne damit spielen.» Bei Gelegenheit werde ein neuer Kiesbelag ausgebracht. Das Waldrevier Uetliberg habe die Sanierung des betreffenden Wegs für 2018 geplant.
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