Rätselraten um Shaqiris Absenz
Jetzt sitzt er nicht mal mehr auf der Bank: Die Situation des Schweizers bei Liverpool wird immer prekärer.
Die Zahlen sind vernichtend. Auf sechs Ligaeinsätze kommt Xherdan Shaqiri in den ersten 23 Spieltagen, verteilt auf 174 Minuten. Nur zweimal durfte der Schweizer Nationalspieler mehr als sechs Minuten auf dem Platz stehen. Immerhin: In seinem einzigen Spiel über die volle Distanz erzielte er beim 5:2-Sieg gegen Stadtrivale Everton ein Tor.
Es war das einzige Mal in dieser Saison, dass er an einem Liverpool-Tor beteiligt war. Was der 28-Jährige mehr sammelte: Verletzungen. In der Vorbereitung fiel er aus, Ende September wieder für über einen Monat, und Ende Jahr musste Shaqiri erneut pausieren. Nachdem er vor einer Woche gegen Tottenham in der letzten Minute eingewechselt worden war, fehlte der Offensivspieler im Duell der Erzrivalen gegen Manchester United im Aufgebot. Eine Erklärung gab es zunächst nicht.
Obwohl, eigentlich liegt sie auf der Hand: Hinsichtlich der EM im Sommer kann Shaqiri mit seiner Einsatzzeit nicht zufrieden sein, ein Wechsel würde aus seiner Optik wohl Sinn machen. Und die AS Roma bemüht sich offenbar darum, ihn bis Sommer auszuleihen – dies schreibt zumindest der normalerweise gut unterrichtete «Sky-Italia-Reporter» Gianluca di Marzio. Zwar habe Liverpool ein erstes Angebot abgelehnt, die Römer sollen den Berichten zufolge allerdings nicht locker lassen. Sie brauchen einen Ersatz für Nicolo Zaniolo, der mit einem Kreuzbandriss den Rest der Saison verpassen wird. Scheinbar hat Liverpool-Trainer Jürgen Klopp aber kein Interesse daran, einen seiner Offensivspieler abzugeben. Im Gegenteil: Mit Takumi Minamino holte er im Winter noch einen weiteren dazu.
Wieder verletzt?
Kurz vor Anpfiff am Sonntagabend schrieb der «Liverpool Echo» dann jedoch, dass Shaqiri aufgrund einer leichten Verletzung fehle. Seine Absenz habe nichts mit einem möglichen Wechsel zu tun. Kann durchaus sein, schliesslich wäre es bereits das 16. Saisonspiel, das er wegen gesundheitlicher Probleme verpassen würde. Es wäre aber auch nicht das erste Mal, dass ein Spieler bei offenem Transferfenster «leicht verletzt» ist, um kurze Zeit später den Arbeitgeber zu wechseln.
So oder so: Auf der Bank sassen mit Adam Lallana, Divock Origi und eben dem neu verpflichteten Minamino drei Offensivkräfte, die in der aktuellen Hierarchie nicht unbedingt unter Shaqiri anzusiedeln sind. Bleibt aus Schweizer Sicht also zu hoffen, dass die «leichte Blessur» doch nur ein Vorwand war, um die Verhandlungen mit Rom nicht zu gefährden.
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