Rajoy verunsichert mit seinen Aussagen die Märkte
Madrid Auf den Märkten wächst die Sorge vor zu viel spanischem Übermut im Umgang mit der Krise.
Analysten warnten nach den jüngsten Aussagen von Ministerpräsident Mariano Rajoy vor einem neuen Anstieg der Rendite auf spanische Staatsanleihen. Der spanische Regierungschef hatte erklärt, bei einem Aufkauf spanischer Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) bestimmte Gegenbedingungen nicht akzeptieren zu wollen. Hintergrund ist die Ankündigung der EZB von vergangener Woche, bei einem Hilfsantrag eines Krisenlandes unbegrenzt und unbefristet dessen Staatsanleihen aufzukaufen. «Da die Kosten für die Aufnahme von neuem Kapital seit der EZB- Ankündigung vergangene Woche deutlich gefallen sind, könnte es sein, dass Spanien weniger Druck spürt, sich zu fügen als noch vor einer Woche», sagte Michael Hewson, Marktanalyst bei CMC Markets. Das würde mehr Potenzial schaffen, aus dem Sieg noch eine Niederlage zu machen. Rajoy erklärte im ersten Fernsehinterview seit seinem Wahlsieg im vergangenen November, dass es «rote Linien» gebe, die Spanien nicht überschreiten werde, sollte es einen Hilfsantrag stellen und so den Aufkauf seiner Staatsanleihen unter strengen Bedingungen auslösen. Die roten Linien wollte er im Interview nicht benennen, stellte aber klar, dass er die spanischen Renten nicht kürzen wolle. Zunächst legten die Zinsen auf die wichtigen Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit am Dienstag allerdings nur um 0,04 Prozentpunkte auf 5,72 Prozent zu. Damit war die Rendite noch deutlich geringer, als vor der EZB-Ankündigung. Ausserdem lag der Wert noch klar unter der 7-Prozent-Grenze, ab der Griechenland, Irland und Portugal um Rettung für ihre Staatsfinanzen angefragt hatten. Spanien hat ein Rettungspaket für seinen Finanzsektor in einer Höhe von bis zu 100 Milliarden Euro angenommen, will aber ein volles Rettungspaket vermeiden.
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