Rebellenführer setzt die Verfassung ausser Kraft
Er werde das Parlament und die Regierung der Zentralafrikanischen Republik auflösen, liess sich der Anführer der Séléka-Rebellen, Michel Djotodia, zitieren.

Nach dem Umsturz in der Zentralafrikanischen Republik setzt Rebellenführer Michel Djotodia die Verfassung ausser Kraft. Er werde das Parlament und die Regierung auflösen, sagte Djotodia am Montag bei einem Pressegespräch.
«Während der Übergangsphase, die uns zu freien, glaubwürdigen und transparenten Wahlen führen wird, werde ich per Verordnungen Gesetze erlassen», sagte der Anführer der Séléka-Rebellen.
Djotodia anerkennt Friedensvertrag
«Michel Djotodia ist der neue Präsident, das steht fest. Die Opposition erkennt dies an», sagte der Sprecher der noch amtierenden Regierung der nationalen Einheit, Crépin Mboli Goumba, der Nachrichtenagentur AFP.
Djotodia betonte erneut, er werde den Friedensvertrag von Libreville vom Januar respektieren. In der darin geplanten Übergangsphase von drei Jahren bis zu den Wahlen wolle er «den Frieden und die Sicherheit wiederherstellen, die Sicherheitskräfte und die Armee neu organisieren». Zudem wolle er die Entwaffnung von Kämpfern fortsetzen.
Plünderungen in Bangui
Die Rebellen hatten die zentralafrikanische Hauptstadt Bangui am Sonntag unter ihre Kontrolle gebracht. Der entmachtete Präsident François Bozizé war zuvor nach Kamerun geflohen, wie die dortige Regierung mitteilte.
Nach UNO-Angaben gab es in Bangui am Montag erneut Plünderungen, auch Schüsse waren demnach zu hören. Ein UNO-Sprecher sagte, Büros der Vereinten Nationen und Unterkünfte von Mitarbeitern seien ebenfalls geplündert worden.
Das Vorgehen der Séléka-Rebellen stiess international auf Kritik. Die Afrikanische Union (AU) setzte die Mitgliedschaft Zentralafrikas aus. Gegen sieben Séléka-Vertreter, darunter Djotodia, wurden Reiseverbote verhängt, ihre Guthaben im Ausland wurden eingefroren.
UNO-Sicherheitsrat verurteilt Gewalt
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat den gewaltsamen Sturz der Regierung in der Zentralafrikanischen Republik verurteilt. «Die Mitglieder des Sicherheitsrates verurteilen scharf die Angriffe und die Machtübernahme» durch die Séléka-Rebellen, hiess es in einer Erklärung nach einer Sondersitzung des Gremiums am Montag.
Der Sicherheitsrat verfolge die Lage in Zentralafrika weiter genau und erwäge «weitere Schritte». Konkrete Sanktionen wurden aber nicht angedroht. UNO-Diplomaten sagten, das Gremium habe schärfere Formulierungen, die Frankreich und andere Mitglieder des Sicherheitsrates vorgeschlagen hätten, abgelehnt.
Frankreich hat nahe der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui gut 500 Soldaten stationiert. Zudem sind in dem Land südafrikanische Einheiten eingesetzt, am Sonntag wurden 13 der Soldaten bei Kämpfen mit Rebellen getötet. Auch dies verurteilte der Sicherheitsrat.
sda/AFP/chk
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch