Tierische Reisetipps vom Petfluencer
Auf Instagram gibt es Hunde, Katzen, Ziegen und sogar ein Schwein, die weit mehr als einfach nur Gassi gehen.

Das dunkelblaue Wasser steht in perfektem Kontrast mit dem Weiss der verschneiten Berge im Hintergrund. In der Mitte des Kratersees in Oregon erhebt sich eine kleine Insel, überzogen von schneegepuderten Tannen. Selbstbewusst blickt Frankie in die Kamera. Das rote Halstuch und die gleichfarbigen Hornwärmer passen wunderbar in das schön komponierte Bild.
Hornwärmer? Frankie ist eine Ziege! Und Frankie ist Mitglied der wachsenden «Traveling Pets»-Community auf Instagram – also Tiere, die mit ihren zweibeinigen Besitzern die Welt bereisen und das Internetpublikum über ihre Erlebnisse ins Bild setzen. Sogenannte Petfluencer, die von ihren Besitzern mit teilweise zweifelhaften Mitteln (siehe Box) in Szene gesetzt werden, sind auf Social-Media-Plattformen sehr beliebt. Wir stellen sechs Lieblinge der «Szene» vor.
Henry und Baloo, das abenteuerliche Duo
Hund Henry und Katze Baloo sind in Colorado zu Hause – wenn sie nicht gerade auf Achse sind. Meist ist die vierköpfige Familie (das menschliche Besitzerpaar dazugezählt) aber draussen unterwegs. Ob auf Bergwanderung, im Kanu oder beim Campieren – das Katze-Hund-Gespann ist stets mit dabei. Die Henry-&-Baloo-Fangemeinde ist so gross, dass es Bilder, Sticker und Grusskarten der beiden zu kaufen gibt. Der Kalender 2020 ist bereits vergriffen. Weil zum Reisen auch ab und zu ein Hotelaufenthalt gehört, haben die Besitzer Katze Baloo kurzerhand das Benutzen regulärer WC antrainiert, wie sie in diesem Post erklären.
Account: Henry the Colorado Dog
https://www.instagram.com/henrythecoloradodog/
Chapati, der Weltenbummler
Chapati gehört zu den Veteranen unter den reisenden Haustieren. Einst als Streuner auf indischen Strassen unterwegs, wurde er von einem ukrainischen Paar «adoptiert» und bereist seither mit Herrchen und Frauchen die Welt. Von Nepal bis zum Vatikan hat Chapati schon so einiges gesehen und sich für sein Internetpublikum gekonnt in Szene gesetzt.
Account: Traveling Chapati https://www.instagram.com/travelingchapati/
Maddie, die treue Begleiterin
1,3 Millionen Instagram-Nutzer folgen Hündin Maddie und ihrem Zweibeiner auf ihren Abenteuern im amerikanischen Westen. Hinter dem bildstarken und sympathischen Profil «This Wild Idea» steckt der Fotograf Theron Humphrey, der in seinen Beiträgen auch nicht davor zurückscheut, über die Herausforderungen des Reisens mit Hund zu sprechen.
Account: This Wild Idea https://www.instagram.com/thiswildidea/
Influencer-Pärchen: Hündin Maddie und Besitzer Theron. Foto: Instagram
Rasta, das Schweizer Reisefüdli
Vornehmlich in der Schweiz geht Rasta auf Entdeckungstour – ob Aletschgletscher, Matterhorn, oder das Berggasthaus Äscher. Rasta, ein in Winterthur beheimateter schneeweisser Schäferhund, kennt sie alle – und trägt unsere heimischen Perlen via Instagram in die Welt hinaus.
Account: Rasta White Shepherd https://www.instagram.com/rastawhiteshepherd/
Christopher, das Schweinchen
Dass auch Säuli von der Abenteuerlust gepackt werden können, wissen wir spätestens seit dem Leinwanddebüt von Rennschwein Rudi Rüssel. Ein Tausendsassa ist auch Christopher, seines Zeichens «Traveling Pig». Das Schweinchen aus dem kanadischen Montreal begleitet seine Zweibeiner auf Exkursionen im In- und Ausland. Der «Pigfluencer» stand schon am Rand des Grand Canyons und auf dem Rasen der berühmten Harvard-Universität.
Account: Christopher the Pig https://www.instagram.com/christopher_the_pig/
Frankie, die modebewusste Ziege
Last but not least: Frankie die Ziege. Frankie frönt zusammen mit seinen Menschen dem Vagabunden-Dasein. Im kultigen Air-Stream-Wohnmobil zieht die Familie durch Nordamerika. Zurzeit lebt Frankie im US-Bundesstaat Oregon und verbringt – wie es sich für eine Ziege gehört – viel Zeit in der Natur. Gerne auch mal mit dem einen oder anderen modischen Accessoire.
Account: Argos Odyssee https://www.instagram.com/argosyodyssey/
Ein Beitrag von Travelcontent.
Erstellt: 14.11.2019, 20:53 Uhr
Die Schattenseiten
Das Geschäft mit perfekt in Szene gesetzten Tieren boomt. Es gibt sogar Agenturen, die sich darauf spezialisiert haben, besonders fotogene Tiere zur vermarkten. So sollen alleine mit der 2019 verstorbenen «Grumpy Cat» über 100 Millionen Dollar generiert worden sein.
Hinter den inszenierten Bildern steckt aber ab und zu auch eine traurige Geschichte, moniert der Deutsche Tierschutzbund. «Tieren Kleidung anzuziehen, sie in Angst- oder Gefahrensituationen zu bringen, sie in ihrem Wach- und Ruherhythmus zu stören oder sie ihrer Artgenossen zu berauben, nur damit Menschen sich daran belustigen können, ist inakzeptabel», so eine Sprecherin gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.
Besonders kritisch sei die Jagd auf Likes vor allem dann, wenn es sich beim Petfluencer nicht um ein Haustier, sondern um ein Wildtier handle. In einigen Fällen müsse man daher klar von Tierquälerei reden. Bevor man auf den Like-Button klicke, sollten Tierfreunde deshalb solche Beiträge hinterfragen. Oft finde man in den Kommentaren entsprechende Hinweise.
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