Richemont steigert den Reingewinn auf über eine Milliarde Euro
Der Genfer Luxusgüterkonzern profitiert von der hohen Nachfrage und dem stabilen Wechselkurs. An der Spitze des Konzerns kommt es nächstes Jahr zu einem Wechsel.

Richemont entwickelt sich dank des Drangs reicher Asiaten nach Luxusgütern glänzend: Der Umsatz ist im ersten Halbjahr 2012/13 um mehr als ein Fünftel auf 5,1 Milliarden Euro gewachsen, der Reingewinn liegt sogar um mehr als die Hälfte höher bei 1,08 Milliarden Euro.
Richemont habe erfolgreich neue Modelle eingeführt und die Margen verbessern können, gab das Unternehmen bekannt. Die in Genf ansässige Gruppe mit ihren weltweit bekannten Marken wie Cartier, Jaeger-LeCoultre und Montblanc profitierte aber auch von Wechselkursvorteilen. Zu konstanten Währungen hätte das Umsatz-Plus 12 Prozent betragen.
Am meisten konnte der Konzern in Europa zulegen: Die Umsätze stiegen um fast ein Viertel. Zwar wird sich in Zukunft auch der Luxusmarkt etwas abkühlen. Doch das leicht geringere Wachstum in Asien sei zuletzt durch gute Verkäufe in Europa an asiatische Touristen kompensiert worden, erklärte Richemont.
Wachstum in allen Sparten
Der Umsatz der Schmuck-Sparte wuchs um 20 Prozent auf 2,61 Milliarden Euro, der operative Gewinn legte um 31 Prozent auf 958 Millionen Euro zu. Mit Uhren (Vacheron Constantin, Baume & Mercier, Lange & Söhne oder IWC) setzte Richemont 1,46 Milliarden Euro und damit 25 Prozent mehr um. Der Betriebsgewinn der Uhrensparte wuchs gar um 51 Prozent auf 470 Millionen Euro.
Mit den Schreibwaren (Montblanc) setzte Richemont 368 Millionen Euro um ( 10 Prozent). Der übrige Bereich mit den Accessoire-Marken Dunhill und Chloe oder dem Online-Portal Net-a-Porter wuchs um 24 Prozent auf 672 Millionen Euro, musste aber erneut einen operativen Verlust ausweisen. Dieser hat sich von 17 Millionen Euro im Vorjahr auf 15 Millionen Euro verkleinert.
Weiterhin will Richemont in den Ausbau der Produktionskapazitäten investieren. Die Netto-Cash-Position per Ende September betrug 3,05 Milliarden Euro, nach 3,18 Milliarden Euro Ende März.
Anleger streichen Gewinne ein
Der Optimismus vermochte die Anleger dennoch nicht zu überzeugen. Der Aktienkurs verlor am Vormittag jedenfalls 1,6 Prozent. Marktteilnehmer verweisen in erster Linie auf Gewinnmitnahmen, da die Papiere nach einem sehr überzeugenden Zwischenbericht von Anfang September deutlich zugelegt hatten.
Die Ergebnisüberraschung reiche offensichtlich nicht aus, um Gewinnmitnahmen nach dem gerade erst erreichten Allzeithoch abzuwenden, hiess es im Handel.
Neue Führung
Weiter gab der Konzern bekannt, die Konzernverantwortung neu zu besetzen: Per 1. April 2013 übernehmen Richard Lepeu und Bernard Fornas zusammen die Funktion des Gruppen-CEO. Sie lösen Johann Rupert ab. Als Co-Ceo soll Fornas für die operativen Einheiten (»Maisons») verantwortlich zeichnen, Lepeu wird weiterhin die zentralen Funktionen leiten.
SDA/mw
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