«Risiko-Limits spielten keine Rolle, solange dabei Geld verdient wurde»
Beim Prozess um Kweku Adoboli nahm sein Verteidiger heute dessen früheren Vorgesetzten ins Kreuzverhör. Er warf ihm vor, dass es bei der UBS gang und gäbe war, Risiko-Limits zu überschreiten.

Im Prozess gehen den früheren UBS-Händler Kweku Adoboli hat die Verteidigung den Umgang mit Handelsrisiken in der Bank kritisiert. Zu Adobolis Zeit bei dem Institut hätten Risiko-Limits überschritten werden können, solange die Bank dabei Geld verdiente.
Im Kreuzverhör von Adobolis früherem Vorgesetzten Ronald Greenidge zitierte Adobolis Verteidiger Charles Sherrad am Donnerstag vor den zwölf Geschworenen im Londoner Southwark Crown Court aus einer Chatroom-Unterhaltung zwischen den beiden Männern am 14. April 2011.
Adoboli habe darin klar gemacht, dass er den Tag mit einer Risikoposition von 40 Millionen Dollar beenden werde, obwohl er über Nacht nur Risiken im Volumen von 25 Millionen Dollar eingehen durfte. Greenidge habe dagegen keine Einwände erhoben.
Verhandlung vorübergehend unterbrochen
Das sei das erste Beispiel für die Kultur und die Praxis, dass Risiko-Limits keine Rolle spielten, solange dabei Geld verdient wurde, sagte Sherrad.
«Das ist nicht wahr» erklärte Greenidge darauf und bat kurz danach Richter Brian Keith um eine Pause. Er fühlte sich augenscheinlich körperlich nicht wohl. Die Verhandlung wurde daraufhin vorübergehend unterbrochen.
Dem 32 Jahre alten Ex-Händler werden Betrug und Falschbuchung vorgeworfen, die UBS am Ende 2,3 Milliarden Dollar kosteten. Adoboli, der am 15. September 2011 festgenommen wurde, hat auf nicht schuldig plädiert. Falls die Geschworenen ihn für schuldig befinden, muss er mit einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen.
SDA/fko
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