Roger Federer ist der Favorit
Der Schweizer Tennisstar kann mit einem fünften Sieg am Masters Cup in Shanghai gemeinsam mit den beiden Tennislegenden Pete Sampras und Ivan Lendl zum Rekordsieger werden.
Roger Federer startet am Sonntag in Shanghai als Titelverteidiger in sein siebtes ATP-Masters in Serie. Weil Rafael Nadal wegen Knieproblemen Forfait geben musste, ist der 27-jährige Basler der grosse Favorit. Er hat vier der letzten fünf ATP-Masters gewonnen und 2005 gegen David Nalbandian in einem hochstehenden Final in fünf Sätzen verloren. Dabei erzielte er nur zwei Punkte weniger als sein Gegner. Am Turnier der Jahresbesten weist er eine fantastische Bilanz von 26:3-Siegen (89,7%) auf. Bei den ersten drei Masters-Siegen verlor er jeweils keine einzige Partie; im letzten letzten Jahr musste er in der Gruppenphase die erste Niederlage einstecken, gewann danach aber den Final gegen David Ferrer.
Federer weiter auf Rekordjagd
Mit einem fünften Sieg könnte Federer zu den beiden Rekordsiegern Lendl und Sampras aufschliessen. Der amerikanisch-tschechische Doppelbürger Lendl brauchte dafür sieben Jahre. Sampras – der Grand-Slam-Rekordsieger (14 Titel) – hat seine fünf Siege in neun Jahren geholt. Ohnehin fehlen Federer nur noch wenige grosse Erfolge sowie einige Wochen als Nummer 1, um auch statistisch zum Besten aller Zeiten zu werden.
Krönender Saisonabschluss?
Für den Schweizer wäre es ein versöhnlicher Saisonabschluss, nach einem für seine Verhältnisse durchzogenen Jahr. Zwar hatte er sich schon nach dem Wimbledon-Final für das Turnier in Shanghai qualifiziert, aber erst der fünfte Titel am US Open und die Goldmedaille im Doppel bei den Olympischen Spielen haben seine schwierige Saison gerettet, die denkbar mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber unglücklich begonnen hatte. Ein Sieg an der Derniere des Tennisjahres wäre die späte Krönung für seine schwächste Spielzeit seit Jahren. Dass er als unangefochten zweitbester Spieler im Champions Race zum Turnier antritt, zeigt, was für ein Ausnahmespieler er ist, obwohl längst nicht alles nach Plan lief.
Federer und China – eine Liebesgeschichte
Beim letzten ATP-Turnier des Jahres laufen nach der fast elfmonatigen Saison regelmässig viele Professionals auf dem Zahnfleisch. Das gilt nicht für Federer, der – wie er in Basel unlängst sagte – beim Saisonfinale bisher stets «noch etwas im Tank» hatte. Federer liebt China, und China liebt Roger Federer. Es ist damit zu rechnen, dass der Baselbieter wieder der Publikumsliebling sein wird. Seit er 2002 erstmals im «Reich der Mitte» antrat und erst der damaligen Nummer 1 Lleyton Hewitt in einem epischen Halbfinal unterlag, ist Federer im 1,3-Milliarden-Staat ungemein populär. Dies zeigte sich zuletzt wieder im August, als er der Superstar der Olympischen Spiele in Peking war - vor allen anderen Koryphäen des Weltsports.
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