Rolling Stones rocken Kuba
Historischer Auftritt in Havanna: So kam das Gratis-Konzert der Stones vor einer halben Million Kubanern an.
Unter grossem Jubel haben die Rolling Stones am Freitag ihr erstes Konzert in Kuba gegeben. Zu dem kostenlosen Open-Air-Auftritt der britischen Altrocker in der grossen Sportanlage der Hauptstadt Havanna kam mehr als eine halbe Million Menschen.
Viele der Fans schafften es zwar nicht auf das Veranstaltungsgelände, konnten aber trotzdem mitfeiern, weil die Musik rund einen Kilometer weit zu hören war. Das Konzert gilt als das hochkarätigste, das seit der kubanischen Revolution 1959 auf der Karibikinsel stattgefunden hat.
Angeführt von Frontmann Mick Jagger in einem pinkfarbenen Hemd spielten die vier britischen Rocker am Abend viele ihrer legendären Hits – wohlgemerkt in einem Land, in dem ihre Musik jahrzehntelang nur im Geheimen hinter verschlossenen Türen gehört wurde. Einem Che-Guevara-Konterfei vor dem Gelände wurde das ikonische Zungensymbol der Stones verpasst.
«Nach heute kann ich sterben», sagte der 62 Jahre alte Nachtwächter Joaquin Ortiz vor dem Konzert. Schon seit Teenagerzeiten sei er Rockfan. Damals habe er seine Stones- und Beatles-Alben unter den Covern von kubanischen Gruppen verstecken müssen. «Das hier ist mein letzter Wunsch, die Rolling Stones zu sehen.»
Das Stones-Konzert folgte auf einen Staatsbesuch von Barack Obama. Er war vor wenigen Tagen als erster US-Präsident im Amt seit knapp 90 Jahren nach Kuba gereist.
Vor Zehntausenden Fans spielte die Band ein historisches Konzert - und das ganz umsonst. (Video: Reuters)
Die britischen Altrocker waren am Vorabend des Konzerts auf dem Internationalen Flughafen von Havanna gelandet. Im Anschluss richtete Jagger einen kurzen Gruss auf Spanisch an die Einwohner des Karibikstaates. Er sei froh, auf der Insel zu sein. Vor der Ankunft teilte die Gruppe mit:«Wir sind in unserer langen Karriere an vielen speziellen Orten aufgetreten, aber diese Show in Havanna wird ein Meilenstein für uns sein und, wie wir hoffen, auch für unsere Freunde in Kuba.»
Nach der kubanischen Revolution galten ausländische Bands wie die Stones jahrzehntelang als umstürzlerisch und wurden deshalb nicht im Radio auf der Insel gespielt. Kubaner hörten die Musik im Verborgenen und übergaben ihre Platten von Hand zu Hand.
SDA/fal/chi
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