Rund ums Gymi am See: Viel Grün und ein Deckel über der Seestrasse
Ein Uetiker Verein schlägt Handfestes und Visionäres für die «Jahrhundertchance» vor, die sich mit dem Bau einer Mittelschule am Seeufer für die Gemeinde ergibt.

Es ist ein grosses paar Schuhe, in dem sich die beschauliche Gemeinde Uetikon am rechten Zürichseeufer in diesen Tagen wiederfindet: Ende März hat der Kanton bekannt gegeben, dass er der CPH Chemie + Papier Holding für 52 Millionen Franken den grössten Teil des Uetiker Seeufers abkauft und auf der Hälfte eine neue Mittelschule erstellt.
Zeit, grosse Pläne für den Rest der Grundstückes zu schmieden, findet der Verein «Uetikon an den See». Den westlichen Teil soll nämlich die Gemeinde übernehmen. Damit böte sich eine einmalige Chance, die lange herrschende Diskussion über die Nutzung des Areals zu beenden, sagt auch Gemeindepräsident Urs Mettler. Gewiss sei bisher allerdings nur, dass die Mehrheit der Bevölkerung einen öffentlichen Seezugang wünsche.
Für diesen kämpft der Verein «Uetikon an den See», schon lange. Seine Vorstellungen gehen aber noch weiter. Gemäss Präsident Rolf Käppeli soll auf der nicht für die Mittelschule genutzten Fläche ein breiter Uferstreifen entstehen, während auf dem mehr landeinwärts gelegenen Teil Gewerbe und Wohnungen denkbar seien. Mit dem öffentlich nutzbaren Aussenraum des Gymnasiums und dem Westareal werde Uetikon schlagartig zur Seegemeinde mit dem grössten öffentlich zugängigen Seeuferanteil, sagt Käppeli. «Es geht letztlich um die historische Chance, Uetikon zur attraktivsten Seeufergemeinde für zukünftige Generationen zu machen.»
Eingedeckelte Seestrasse
Der neue Dorfteil am See solle gut mit dem Dorf verbunden werden. Dazu bringt der Verein Visionäres ins Spiel: die Einhausung der Seestrasse. Durch eine Eindeckelung und Aufschüttung bis zur Bahnlinie könne hochwertiges Land für Wohnen und Gewerbe gewonnen werden. Mit dem daraus realisierbaren Erlös liesse sich die Einhausung mindestens zum Teil finanzieren, ist Käppeli überzeugt. «Der erleichterte Zugang zum Seegebiet wird so für Bewohner und Benutzer des neuen Areals, für Schüler und Dorfbewohner attraktiv und sicher.»
Eine ähnliche Vision hatte bereits Architekt Hannes Strebel skizziert. Er möchte Uetikon zur «Seestadt» machen und dazu nicht nur die Seestrasse, sondern auch gleich die S-Bahn-Linie eindeckeln und dazu den Bahnhof, der sich heute ganz im Osten der Gemeinde befindet, in die Eindeckelung integrieren. Damit käme dieser wichtige Verkehrsknotenpunkt näher ins Dorfzentrum und zur Mittelschule.
Ortsbildschutz lockern
Für den Verein spielt für die Gestaltung des westlichen Arealteils vor allem eine Rolle, ob der Düngerbau dem Ortsbildschutz unterstehen soll. Das lange Gebäude dominiert im Moment das westliche Gelände. Im Gesamtinteresse sei dieses aus dem Schutz herauszulösen, findet Käppeli. Der Bau sei schwierig umzunutzen, ein Abbruch gäbe Spielraum für neue Ideen.
Weiter fordert der Verein die Gemeinde auf, Synergien bei der Nutzung der Gymnasiumsinfrastruktur frühzeitig mit dem Kanton zu diskutieren und in die Planung einfliessen zu lassen. So könnte die Kantine am Wochenende als Seerestaurant nutzbar sein, eine Badeanstalt und Plätze für Beachvolleyball könnten für den Sportunterricht ebenso wie in der Freizeit genutzt werden. Auch die Aula könne für regionale Kulturanlässe nutzbar sein.
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