Russische U-Boote im Genfersee
Der Genfersee birgt noch viele Geheimnisse – zumindest unter der Wasseroberfläche. Wissenschaftler wollen ihnen mit U-Booten auf den Grund gehen.
Eineinhalb Millionen Menschen leben an den Ufern des Genfersees. Für die Hälfte von ihnen ist der Lac Léman auch Trinkwasserquelle. Eine lebenswichtige Ressource, die Rätsel birgt. «Wir wissen zum Beispiel nicht genau, welche Schadstoffe sich im Wasser befinden und wie sie darin zirkulieren», erklärte Patrick Aebischer, Präsident der ETH Lausanne.
Deshalb wollen Wissenschaftler im Sommer eine Expedition starten und dem komplexen Ökosystem auf den Grund gehen. Am Projekt beteiligt sind über 15 Forscherteams aus aller Welt. Die Führung übernimmt die ETH Lausanne.
Berühmte Hauptdarsteller
Stargäste der Aktion werden zwei russische Forschungs-U-Boote des Typs MIR sein. Bekannt wurden die MIR-U-Boote durch das Hollywood-Drama Titanic, in dem sie bei Tauchfahrten am Wrack des gesunkenen Kreuzers zu sehen sind. Die Forscher wollen bis zu den tiefsten Stellen des Genfersees 300 Meter unter der Wasseroberfläche vordringen. Die russischen U-Boote werden leichtes Spiel haben. Ihre maximale Tauchtiefe liegt bei rund 6000 Metern.
Russische Technologie dank Sponsor
Aus den entnommenen Proben soll zum Beispiel ermittelt werden, wie sich Bakterienpopulationen auf dem Seegrund verteilen oder nach welcher Dynamik sich die Sedimente aus den Zuflüssen ablagern. Von besonderem Interesse ist das Rhohnedelta, wo sich unter Wasser neun instabile, über 30 Meter tiefe Canyons befinden.
Dass russische Technologie zum Einsatz kommt, ist einem Pharmaunternehmen mit Sitz am Genfersee zu verdanken, das auch als Sponsor des Forschungsprojektes auftritt. Dessen Verwaltungsrats-Präsident ist gleichzeitig russischer Honorarkonsul.
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