Russische und chinesische Kriegsschiffe bald im Mittelmeer
China und Russland wollen Mitte Mai ihr erstes gemeinsames Marinemanöver im Mittelmeer abhalten.

Dies gab das chinesische Verteidigungsministerium am Donnerstag bekannt. An der Übung beteiligt sein sollen neun Schiffe, darunter drei aus China, die derzeit vor Somalia an einem Anti-Piraten-Einsatz teilnehmen.
«Der Zweck der Übung ist, die freundschaftlichen Beziehungen beider Seiten zu stärken und die Fähigkeit der Marine beider Länder zu verbessern, Bedrohungen auf See zu begegnen», sagte Ministeriumssprecher Geng Yansheng. Das Manöver richte sich nicht gegen Dritte und sei auch keine Reaktion auf die politischen Wirren in Libyen oder Syrien.
Partnerschaft gegen USA
China und Russland ziehen auf der Weltbühne häufig an einem Strang. Anders als der Westen hat Peking Russland in der Ukraine-Krise nicht verurteilt und auch keine Sanktionen verhängt. Der chinesische Präsident Xi Jinping wird an den Moskauer Feiern zum 70. Jahrestag des Kriegsendes am 9. Mai teilnehmen, das von westlichen Politikern gemieden wird.
Auch die Armeen beider Staaten üben jetzt häufiger gemeinsam, unter anderem unter dem Dach der Regionalgruppe Shanghai Cooperation Organisation, die den Einfluss der USA in der Region eindämmen soll.
China bemüht sich um den Aufbau einer Marine, die auch weit entfernt von der Heimat eingesetzt werden kann. Seit 2008 operieren seine Schiffe teilweise bis ins Mittelmeer. 2011 wurde ein hochmodernes Kriegsschiff in das krisengeschüttelte Libyen entsandt, um dort 35000 Chinesen abzuholen.
Norwegen kündigt Militärübung mit 5000 Nato-Soldaten an
Derweil kündigt die norwegische Armee ein Grossmanöver an. Bis zu 5000 Nato-Soldaten sollen ab der kommenden Woche an einem Militärmanöver vor der norwegischen Küste teilnehmen. Bei der Übung in der Nordsee werde vom 4. bis 13. Mai der Kampf gegen U-Boote trainiert. Mehr als zehn Schiffe und U-Boote sowie Flugzeuge und Hubschrauber kommen demnach zum Einsatz. Die Übung sei schon lange geplant gewesen und stehe nicht in Verbindung mit den jüngsten Zwischenfällen mit U-Booten in Finnland und Schweden, betonte Armeesprecher Brynjar Stordal. «Aber die Vorkommnisse in diesen Ländern verdeutlichen die Notwendigkeit einer solchen Übung.»
Vor der finnischen Küste hatte die Marine am Montag ein verdächtiges «Unterwasserobjekt» gesichtet und mit einem Warnschuss vertrieben. Die schwedische Marine hatte im vergangenen Oktober nach mutmasslichen U-Boot-Sichtungen eine Woche lang nach dem vermeintlichen Eindringling in die Hoheitsgewässer gesucht, aber nichts gefunden. Der Zwischenfall weckte Erinnerungen an den Kalten Krieg, als sowjetische U-Boote mehrfach verdächtigt wurden, illegal die schwedischen Küstengewässer durchkreuzt zu haben.
Die Beziehungen zwischen der Nato und Russland sind wegen des Konflikts im Osten der Ukraine derzeit so angespannt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die baltischen und skandinavischen Staaten warfen Moskau im vergangenen Jahr mehrfach eine Verletzung ihres Luftraums vor.
SDA/hvw
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