Russland kündigt kurze Feuerpause für Aleppo an
Während die EU-Staaten mögliche Sanktionen gegen Russland diskutieren, lässt Putin weiter Luftangriffe auf Aleppo fliegen. Donnerstag sollen die Waffen für wenige Stunden schweigen.
Die EU will Russland dazu bringen, die Luftangriffe auf Aleppo einzustellen. Doch darüber, ob Sanktionen dafür der richtige Weg sind, ist man sich unter den Mitgliedsstaaten uneinig. Zumindest für einige Stunden sollen am Donnerstag in der syrischen Stadt die Angriffe aufhören.
Russland und Syrien wollen ihre Luftangriffe auf die umkämpfte Stadt Aleppo am Donnerstag für mehrere Stunden einstellen. Die humanitäre Kampfpause solle von 8 bis 16 Uhr gelten und Zivilisten und Rebellen die Möglichkeit geben, über zwei sichere Korridore aus der Stadt zu flüchten, sagte der russische Generalstabschef Sergej Rudskoj am Montag russischen Nachrichtenagenturen.
Uneinigkeit über Sanktionen
Die EU-Staaten wollen allerdings eine dauerhafte Waffenruhe und suchen nach Wegen, um Russland dazu zu bewegen. Bei einem Treffen der Aussenminister der Mitgliedsstaaten in Luxemburg am Montag konnten sich die Teilnehmer nicht darauf einigen, ob Sanktionen gegen Russland dafür der richtige Ansatz sind. Bundesaussenminister Frank-Walter Steinmeier und andere erklärten, ein solcher Schritt könnte bei der Suche nach einer Friedenslösung letztlich kontraproduktiv sein. Gegen Vertreter der syrischen Regierung und des syrischen Militärs soll es aber sehr wohl neue Sanktionen geben.
In einer gemeinsamen Stellungnahme riefen die Aussenminister Russland auf, alles daran zu setzen, damit das willkürliche Bombardement durch die syrischen Truppen beendet werde, die Kämpfe aufhörten und die Zivilbevölkerung humanitäre Hilfe erhalte.
Luftangriffe fortgesetzt
Die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini sagte, die von Russland angekündigte Kampfpause sei ein positiver Schritt, aber zu kurz, um der notleidenden Bevölkerung Aleppos zu helfen. «Ich glaube, es ist noch einige Arbeit nötig, bevor wir einen gemeinsamen Nenner finden.»
Russische und syrische Kampfjets setzten auch am Montag ihre Luftangriffe auf Rebellengebiete in Aleppo fort. Aktivisten meldeten bei einem Bombardement im Viertel Mardsche mindestens 13 Tote sowie 23 in Oweidschel westlich der Stadt. Die staatlichen syrischen Medien berichteten zudem, bei Kämpfen im Süden Aleppos seien 49 Rebellen getötet worden.
Bei einem Drohnenangriff der US-geführtenKoalition im nordsyrischen Idlib wurden alle Insassen eines Autos getötet, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Ziel des Angriffs sei ein Kommandeur der extremistischen Dschabhat Fatah al-Scham gewesen, der früheren Nusra-Front. Die Gruppe teilte mit, ihre Kämpfer seien den Märtyrertod gestorben.
SDA/chi
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