S&P: Europäische Banken sind noch nicht über den Berg
Frankfurt Die europäischen Banken sind nach Ansicht der Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) noch nicht aus dem Gröbsten heraus.
Die Refinanzierung bleibe vor allem für kleinere und kapitalschwächere Institute ein schwieriges Thema, heisst es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Zudem erwarten die S&P-Experten in der zweiten Jahreshälfte weiter hohe Kreditausfälle und keine Verbesserung der Wertpapier- Qualität in vielen Bankbüchern. Die Aussichten für die Branche seien nicht berauschend: Bei der Hälfte der 50 von S&P bewerteten europäischen Institute sei eine Herabstufung der Bonität wahrscheinlicher als eine Verbesserung der Noten. Je schlechter die Kreditwürdigkeit einer Bank bewertet wird, desto höher sind ihre Finanzierungskosten. Auf Staatshilfe angewiesen Die Refinanzierung fälliger Schulden hält S&P für eine der grössten Herausforderungen für die Branche. Die gesamten Verbindlichkeiten der Institute in der EU beliefen sich auf über 30 Billionen Euro. Angesichts des Vertrauensverlustes der Investoren in die Branche nach jahrelanger Finanzkrise seien viele Häuser nach wie vor auf staatliche Garantien und Geldspritzen der Europäischen Zentralbank angewiesen. Dies gelte vor allem für Banken in den hoch verschuldeten Ländern Griechenland und Irland, die sich an den Kapitalmärkten derzeit kaum frische Mittel beschaffen könnten. «Versiegen die staatlichen Quellen, könnten einige Banken leiden», warnen die S&P-Experten. Höhere Kosten zu erwarten Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bereits begonnen, sich zurückzuziehen. Bei einem völligen Ausstieg drohen kapitalschwächeren Banken mittelfristig Refinanzierungsnöte und deutlich höhere Kosten für die Mittelaufnahme. Grosse Banken kommen dagegen relativ leicht an frische Gelder, wie die spanische BBVA mit ihrer Milliarden-Anleihe am Mittwoch gezeigt hat.
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