San Marino schreibt Geschichte – Norwegen flippt aus
In der WM-Qualifikation schiesst San Marino ein historisches Tor. Die Freude darüber ist grenzenlos, die Bilder gehen um die Welt.
Ungläubig schrien sie sich im Studio des norwegischen Fernsehens den Frust aus der Seele, das Licht wurde sogar ausgeknipst. Es lief die 54. Minute des WM-Qualifikationsspiels zwischen Norwegen und San Marino, und soeben hat der 201. der Weltrangliste ein Tor erzielt. In Norwegen. Und zwar den Ausgleich. Das Heimteam schien nach dem 0:3 gegen Deutschland und dem 0:1 in Aserbeidschan am Tiefpunkt angekommen zu sein.
Ganz anders natürlich die Gefühlslage im Kleinstaat mit knapp 33'000 Einwohnern. Auf Twitter drehte die Social-Media-Abteilung so richtig durch: «Eins – eins in Oslo. Könnt ihr euch das vorstellen?» Torschütze Mattia Stefanelli, der in Italiens dritter Liga unter Vertrag steht, wurde als «verdammte Legende» gefeiert. Und: «Wenn wir in Norwegen tatsächlich ein Unentschieden erreichen, wird ein Traum wahr.»
Auch auf dem Rasen spielten sich frenetische Szenen ab. Stefanelli rannte zur Bank, gemeinsam mit Trainer, Betreuer, Stamm- und Ersatzspielern feierte er einen historischen Moment, das erste Auswärtstor in einer WM-Qualifikation seit 2001 – dem 1:1 in Lettland.
Zwar hielt sich San Marino weiterhin wacker, in der 77. Minute erzielte Adama Diomande das erlösende 2:1 für den grossen Favoriten Norwegen. Die Partie endete 4:1. Doch das störte den Verwalter des Twitter-Accounts keineswegs: «Auch wenn Norwegen 20 Tore schiesst, wir haben trotzdem ein Auswärtstor geschossen!»
Die san-marinesische Tageszeitung «Libertas» sprach von einem ausgezeichneten Resultat: «Die Mannschaft hat gekämpft wie die Löwen.» Letztmals einen Punkt holte San Marino am 15. November 2014 beim 0:0 in Estland. Den bislang einzigen Sieg bei einem Länderspiel feierte San Marino am 28. April 2004, in einem Freundschaftsspiel zu Hause gegen Liechtenstein.
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