Sarkozy greift in «Le Monde»-Rettung ein
Die angeschlagene französische Zeitung hat nur noch bis Ende Monat Geld. Ein möglicher Käufer soll laut dem Staatspräsidenten vom Rennen ausgeschlossen werden.
«Le Monde» will bis Monatsende über ihr Schicksal entscheiden: Der Aufsichtsrat werde am 28. Juni seine Entscheidung über einen Käufer bekannt geben, teilte das Traditionsblatt am Montagabend mit. Bis kommenden Montag müssen demnach alle Angebote vorliegen; bei einer Generalversammlung der Anteilseigner – unter ihnen die Redaktion und eine Lesergesellschaft – wenige Tage später solle dann darüber diskutiert werden. Der in der übernächsten Woche auszuwählende Käufer müsse «unverzüglich» zehn Millionen Euro hinterlegen, um exklusiv Verhandlungen mit der «Le Monde»-Gruppe führen zu können.
Die Zeitungsgruppe hatte im vergangenen Jahr 25,2 Millionen Euro Verlust gemacht. Die Auflage des Flaggschiffs «Le Monde» sank um vier Prozent auf täglich 288'000 Exemplare. Berichten zufolge müsste der künftige Eigner 80 bis 120 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um das Blatt zu retten; demnach hält «Le Monde» nur noch bis Monatsende durch.
Votum gegen Yves Saint Laurent-Partner
Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy soll sich der Redaktion zufolge dagegen ausgesprochen haben, dass die verschuldete Zeitungsgruppe an das Investoren-Trio Pigasse, Bergé und Niel geht. Pierre Bergé, millionenschwerer Privatier und langjähriger Lebensgefährte des verstorbenen Modeschöpfers Yves Saint Laurent, will die unabhängige Tageszeitung zusammen mit dem Bankier Matthieu Pigasse und dem Telefonunternehmer Xavier Niel kaufen. Das Trio konkurriert gegen ein Konsortium des französischen Herausgebers Claude Perdriel, der bislang nicht bekannte Investitionspartner im Boot hat.
AFP/cpm
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