Saudis wollen IS mit Bodentruppen bekämpfen
Neben Luftangriffen in Syrien plant Saudiarabien nun auch den Einsatz von Soldaten – sofern die Anti-IS-Koalition einwilligt.

Saudiarabien will Bodentruppen in den syrischen Bürgerkrieg entsenden. Sollten die übrigen Staaten des Anti-IS-Bündnisses einwilligen, seien die Soldaten sofort einsatzbereit, sagte der saudiarabische Militärsprecher Ahmed Assiri am Donnerstag der Nachrichtenagentur AP. Noch im Februar ist ein Treffen der Verteidigungsminister der Koalition in Brüssel geplant, bei dem über das Angebot aus Riad debattiert werden dürfte.
Saudiarabien fliegt seit September 2014 als Teil des von den USA angeführten Bündnisses bereits Luftangriffe auf den IS in Syrien. Jetzt sei man aber auch zu einem Bodeneinsatz gegen die Gruppe bereit, sagte Assiri. «Wir sind entschlossen, Daesh zu bekämpfen und zu besiegen.» Daesh ist die arabische Abkürzung des IS. Wie viele Soldaten sein Land entsenden könnte, sagte Assiri nicht.
Kämpfe auch im Jemen
Saudiarabien ist im syrischen Bürgerkrieg einer der wichtigsten Unterstützer der radikalislamischen sunnitischen Rebellengruppen Ahrar al-Sham und Dshaish al-Islam. Auch in den Konflikt im Jemen ist Saudiarabien tief verwickelt und kämpft dort aus der Luft und am Boden gegen die schiitischen Huthi-Rebellen, die wiederum vom Iran unterstützt werden.
Eine Beteiligung der gut ausgerüsteten saudiarabischen Soldaten könnte auch den Konflikt in Syrien noch mehr zu einem Stellvertreterkrieg machen. Aufseiten der Regierungstruppen sind auch russische und iranische Soldaten als Berater aktiv, aber offiziell keine Bodentruppen. Am Boden werden die Regierungstruppen allerdings von Kämpfern der schiitischen Hizbollah-Miliz aus dem Libanon unterstützt. Auch sie sind erbitterte Gegner des sunnitischen Saudiarabien.
Auch Türkei will Bodenoffensive
Neben Saudiarabien soll auch die Türkei - zumindest nach Angaben aus Moskau - eine Bodenoffensive in Syrien vorbereiten. Bilder des Grenzübergangs zwischen dem türkischen Reyhanli und Sarmada in Syrien zeigten, dass dort Verkehrswege aufgebaut würden, auf denen Waffen, Soldaten und Munition transportiert werden könnten, sagte der russische Militärsprecher Igor Konaschenkow am Donnerstag.
Dies sei eines von mehreren Anzeichen, dass die türkische Armee verdeckt Aktionen auf syrischem Territorium vorbereite. Die Türkei äusserte sich zunächst nicht dazu. Auch sie unterstützt syrische Rebellen im Kampf gegen Präsident Bashar al-Assad.
Ein Sprecher des US-Aussenministeriums wollte über einen möglichen Bodeneinsatz nicht spekulieren. Die USA seien aber immer froh, wenn Mitglieder des Bündnisses sich mehr einbringen wollten, sagte er.
sda/ap/dia
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