SBB profitieren, Läden schliessen
Die SBB investieren Milliarden in ihre Ladenpassagen an Bahnhöfen und steigern jährlich den Gewinn. Für viele Geschäftsbetreiber lohnt sich das Geschäft aber nicht.

Es herrscht Aufbruchstimmung. In Altstetten, Schlieren oder Oerlikon entstehen zurzeit neue Zentren an «bester Verkehrslage» und «in aufstrebenden Stadtteilen», wie die SBB auf ihrer Website schreiben. Es sind kleine Städte in der Stadt, die nach eigenen Regeln funktionieren. Dank liberaler Ladenöffnungszeiten haben sich die einst tristen Durchgangszonen in prosperierende Marktplätze verwandelt, in multifunktionale Knotenpunkte, die auf die Bedürfnisse einer 24-Stunden-Gesellschaft ausgerichtet sind. Und weil der Begriff «Bahnhof» nach Abstellgleis und deshalb unpassend klingt, wurde er zum Shop-Ville; zur Railway-City, in der die urbane Zukunft gewinnbringend gelebt wird. Die gute Ausgangslage kann jedoch nicht von allen genutzt werden – viele Ladenbesitzer beklagen sich über hohe Mieten und strenge SBB-Vorgaben.