«Schade, heute wird häufig dieselbe Musik gespielt»
Markus Unterfinger alias DJ Fragment legt jeweils mit einem alten DJ-Kollegen im jungen Sender auf. Sein Gast am Mittwoch ist DJ Populist.

In Ihrer Reihe «Alti Säck» legen Sie mit Ihren alten DJ-Freunden auf. Woher kennen Sie sich?
Ich bin seit den frühen 80er-Jahren in verschiedenen Musikszenen unterwegs – vom ersten Bazillus am Central über Hip-Hop bis zum Technoclub Das All, den ich mit Freunden geführt habe. Viele DJs, die ich einlade, kenne ich aus dieser Zeit. Sie pflegen seit damals unglaubliche Plattensammlungen. Es geht darum, dieser Leidenschaft eine öffentliche Plattform zu geben. Die Reihe ist mit Populist gestartet, der eine eindrückliche Hip-Hop-Sammlung besitzt. Nächstes Mal kommt Marion Leiser aka DJ Flashfunk. Sie hat den Plattenladen Crazy Beats geführt und ist auf Black Music spezialisiert.
Sie selbst legen als DJ Fragment hauptsächlich Techno und House auf. Gibt das kein Genre-Durcheinander?
Nein, ich sammle ja auch Jazz, Black Music, Alternative Rock oder minimalen, jazzigen House. Und da es keine Clubnacht ist, sondern eher eine Listing-Geschichte im Radio, lässt sich das durchaus kombinieren und mit den Genres etwas spielen.
Sie sind seit mehreren Jahrzehnten im Nachtleben unterwegs. Wie hat sich die Techno- und House-Szene in Zürich verändert?
Ich finde es toll, dass es zurzeit eine neue und so aktive Generation gibt. Teilweise finde ich es schade, dass häufig dieselbe Musik gespielt wird und Überraschungen fehlen. Früher gab es eine grössere Bandbreite. Auch die Leute, die mit mir im Sender auflegen, sind vielseitig aufgestellt.
Wieso ist es heute eintöniger?
In den 90er-Jahren war die elektronische Musikszene noch klein. Alle Genres hatten Platz an einem Abend. Seither fand eine Differenzierung statt. Jemand mag lieber Disco House, der andere lieber Minimal oder Tech House. Früher gab es an einem Wochenende in Zürich vielleicht 10 Partys. Heute sind es mindestens 80, und viele fokussieren auf einen bestimmten Stil und ein bestimmtes Publikum.
Wie oft legen Sie noch auf?
Im Club sehr selten, vielleicht drei- bis viermal pro Jahr. Das liegt primär daran, dass auch ich ein alter Sack geworden bin. Ich habe jetzt andere Verpflichtungen und weniger Zeit, um in den Ausgang zu gehen. An der Leidenschaft für neue und gute Musik liegts definitiv nicht.
Mi — 20 Uhr Sender Kurzgasse 4www.gds.fm/sender Eintritt frei, Kollekte Mi 26.9.: DJ Flashfunk, Mi, 31.10.: Prinzessin in Not, Mi, 28.11.: Dubsearch Der Abend wird auch auf GDS.FM übertragen
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