Scharapowa powert – und scheidet aus
Kein Happy-End für die Eiskönigin: Maria Scharapowa scheitert im Achtelfinal des US Open an der Lettin Anastasija Sevastova.

Was wurde seit Beginn des US Open nicht alles über sie geschrieben, über sie geredet. In ihrem ersten Spiel wurde sie teilweise sogar ausgepfiffen. Nach abgesessener Dopingsperre kehrte Maria Scharapowa dank einer Wildcard nach New York zurück – doch der Empfang war nicht gerade herzlich. Die Teilnahme der Russin spaltete die Tenniswelt.
Die fünffache Grand-Slam-Siegerin liess sich jedoch nicht einschüchtern. Im Gegenteil. Scharapowa bahnte sich unbeeindruckt ihren Weg durchs Tableau, bezwang Simona Halep – immerhin die Weltnummer 2 –, Timea Babos sowie Sofia Kenin und spielte sich plötzlich in den Favoritenkreis. Alles war angerichtet für den Coup – doch nun ist der Traum geplatzt. Scharapowa ist im Achtelfinal ausgeschieden. Die US-Open-Siegerin von 2006 unterlag der Lettin Anastasija Sevastova (WTA 17) in drei Sätzen.
Mehr Gewinnschläge, mehr Eigenfehler
Vor einigen Tagen beschwerte sich die ausgeschiedene Caroline Wozniacki über die Spielansetzungen – insbesondere von Scharapowa. Diese durfte ihre ersten drei Partien alle im Arthur-Ashe-Stadion absolvieren, zwei davon während der Night Session. Zu viel, meinte Wozniacki. Anscheinend fanden die Worte der dänischen Weltnummer 5 Gehör. Denn für den Achtelfinal musste die Russin nochmals in der Day Session antreten.
Ob nun die Tageszeit Einfluss auf den Ausgang der Partie hatte oder nicht, ist unklar. Fakt ist: Scharapowa begann gegen Sevastova erneut stark, zelebrierte offensives Tennis und gewann den ersten Satz mit 7:5. Auch im weiteren Verlauf des Spiels riskierte die 30-Jährige viel, was sich in der Statistik widerspiegelte. Insgesamt 41 Winner standen am Ende auf ihrem Konto.
Jedoch produzierte Scharapowa mit ihrem Power-Tennis auch zahlreiche unerzwungene Fehler, 52 an der Zahl. Diese wurden ihr zum Verhängnis. Mit ihren Bällen ins Netz und über die Linie hinaus baute sie ihre Kontrahentin Sevastova auf. Die Lettin spielte sich immer mehr in einen Rausch und entschied Durchgang zwei und drei mit 6:4 und 6:2 für sich. Sinnbildlich war das letzte Game: Zweimal konnte Scharapowa einen Matchball abwehren, beide Mal zeigte Sevastova Emotionen, gestikulierte wild mit den Händen und trieb sich so zum Sieg.
Sprung in der Weltrangliste
Scharapowa hätte als erst zweite Spielerin nach Kim Clijsters 2009 mit einer Wildcard in den Viertelfinal vorstossen können. Nun stoppte die variantenreich spielende Sevastova den Lauf der Russin. In der Weltrangliste wird Scharapowa, die seit April wieder auf der Tour unterwegs ist, trotzdem vorstossen, von Platz 146 auf 100.
Die 27-jährige Sevastova bestreitet derweil ihren zweiten US-Open-Viertelfinal in Folge. Im letzten Jahr war sie gegen Wozniacki chancenlos geblieben, diesmal trifft sie auf die Amerikanerin Sloane Stephens, die sich gegen die Deutsche Julia Görges in drei Sätzen durchsetzte.
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