Scheidung auf Italienisch
Fiat-Chef Sergio Marchionne spaltet den schwerfälligen Konzern der Agnellis auf. Und kritisiert heftig auch den Industriestandort Italien – auch wegen dem Hang zu endlosen Debatten.

Fiat-Chef Sergio Marchionne macht aus seinen Vorlieben keinen Hehl. «In den Vereinigten Staaten wird gehandelt, in Italien geredet», mokierte sich Marchionne vor den Beschäftigten des Chrysler-Werks in Kokomo im US-Bundesstaat Indiana über das Heimatland von Fiat. Marchionne wäre nicht Marchionne, würde er in Italien eine andere Sprache sprechen. Heftig kritisiert der Italokanadier den Industriestandort Italien, die Verkrustungen des Landes, seine Wandlungsverweigerung und den Hang zu endlosen Debatten. Und er sorgte in Turin dafür, dass 2011 vom alten Fiat-Konzern nicht viel übrig bleiben dürfte.