«Schläger von Schüpfen» beklagt sich vor Gericht
Igor L. steht im Kanton Bern vor Gericht. Er soll unter anderem einen Wirt spitalreif geschlagen haben, der ihn aus seinem Lokal weisen wollte. Der Fall sorgte schweizweit für Schlagzeilen.

Der Angeschuldigte Igor L. machte vor dem Regionalgericht Gericht in Biel einen eher gedämpften Eindruck. Er fühle sich ungerecht behandelt, sagte er. Viele Vorwürfe stritt der Angeklagte ab. So betonte er beispielsweise, dass nicht er, sondern sein Kollege dem Wirt einen Metall-Aschenbecher über den Kopf gezogen habe. Indessen gab er zu, vor dem Lokal Blumenkisten umgeworfen zu haben.
Der Richter schnitt auch die Frage nach einer Therapie an. Der Angeschuldigte zeigte sich zwar bereit für ein Gespräch. Doch sehe er nicht, was ihm eine Therapie bringen könnte, brachte er vor.
Eine Reihe von Vorfällen
Nach der Befragung des Angeschuldigten werden am Dienstagnachmittag eine ganze Reihe von Zeugen zu den Vorfällen befragt. Am Mittwoch werden Anklage und Verteidigung ihre Plädoyers halten, danach fällt das Gericht ein Urteil.
Der junge Mann galt in seiner Wohngemeinde seit längerem als «Tunichtgut». Viele Schüpfener fürchteten sich vor seinen aggressiven Ausfällen. Kleinere Gruppen von Jugendlichen lungerten immer wieder im Dorf herum und suchten Streit. Der Angeschuldigte soll oft mit von der Partie gewesen sein.
Auch Gemeinderat unter den Opfern
Opfer einer Attacke wurde vor rund zwei Jahren auch ein Schüpfener Gemeinderat. Ihm wurde bei der Auseinandersetzung ein Zahn ausgeschlagen.
Bei der Polizei und den Behörden war der Angeschuldigte bekannt. Die Gemeinde suchte das Gespräch mit ihm - allerdings mit bescheidenem Erfolg. Auch von Anzeigen schien sich der junge Mann nicht sonderlich beeindrucken zu lassen.
Der Regierungsstatthalter verfügte schliesslich einen fürsorgerischen Freiheitsentzug und wies den Angeschuldigten in eine geeignete Institution ein.
SDA/bru/js
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