Schluss mit Ausziehen
«Playboy» hat ein Problem mit der Internetkonkurrenz und zieht dem Magazin nun ein neues Kleid an.
Seit Jahrzehnten steht das amerikanische «Playboy»-Magazin für unzweideutige Bilder entblösster Frauenkörper – aber damit soll jetzt Schluss sein. Ab kommendem Frühjahr werde die berühmte Zeitschrift komplett neu gestaltet, berichtete die «New York Times» heute.
Zwar würden Frauen weiter in provokativen Posen gezeigt, jedoch sollen sie nicht mehr völlig nackt abgebildet werden. «Playboy»-Gründer Hugh Hefner habe einem entsprechenden Vorschlag seiner Top-Redaktoren zugestimmt, hiess es.
Internet macht Heft überflüssig
Die Zeiten hätten sich schlicht geändert, sagte «Playboy»-Chefmanager Scott Flanders. Den Kampf darum, unbekleidete Körper abbilden zu dürfen und Nacktheit gesellschaftsfähig zu machen, habe der «Playboy» schon lange gewonnen. «Heute reicht ein Mausklick, um sich jeden nur vorstellbaren sexuellen Akt im Internet herunterzuladen», so Flanders. Nacktaufnahmen in Zeitschriften seien damit überholt.
Hugh Hefner, der 1953 das erste «Playboy»-Heft mit Marilyn Monroe auf dem Titel herausgebracht hatte, brach mit den Abbildungen von vollkommen nackten Frauen ein Tabu. Um in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter zugelassen zu sein, die pornografische Inhalte sperren, habe das Magazin bereits einige seiner Inhalte dafür angepasst, sagte Flanders.
Nackte Stars
Einst hatten sogar Ikonen wie Madonna, Sharon Stone und Naomi Campbell die Hüllen fallen lassen, um im «Playboy» die Männerfantasien zu beflügeln. Aber diese Zeiten seien im neuen Medienzeitalter passé, so die «Playboy»-Macher. Nach Schätzungen der Medienorganisation Alliance for Audited Media ist die Auflage des Magazins von 5,6 Millionen Exemplaren im Jahr 1975 auf heute 800'000 geschrumpft.
«Der Zwölfjährige in mir ist sehr enttäuscht», sagte Redaktor Cory Jones, der Hefner den Vorschlag zur Umgestaltung unterbreitet hatte. «Aber es ist die richtige Entscheidung.»
SDA
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