Schöntun und dann sterben
Lana Del Rey hat Montreux den Kopf verdreht. In ihrer Revue ist Pop keine Unterhaltung, sondern eine nicht enden wollende Tragödie.
Singt mit kühler Sirenenhaftigkeit und geistesabwesender Nonchalance: Lana Del Rey am Montreux Jazz Festival.
Anthony Anex, Keystone
Sie winkt, als sie auf die Bühne kommt. Und sie lächelt. Auch die weissen Hochzeitsrosen, die ihr jemand aus dem Publikum entgegenstreckt, nimmt Lana Del Rey gerührt in Empfang. Etwa eineinhalb Stunden später – das Konzert hat gerade geendigt – dürften die Hochzeitsabsichten des Rosenüberbringers indes ein bisschen verwelkt sein. So richtig unbeschwertes Glück, wird er sich sagen, das winkt mir mit dieser Frau womöglich doch nicht. Und vermutlich hat er recht.
