Schreiben gegen das Leiden
Die Gesellschaft wird immer gesundheitsbesessener. Die Literatur hält dagegen: Schriftsteller lieben kranke Helden. Und immer häufiger sind sie es selbst.

Unsere Gesellschaft ist in einer nie da gewesenen Weise auf die Gesundheit fixiert. Sie wird uns nicht erst bewusst, wenn wir krank sind, sondern rückt selbst ins Zentrum der Aufmerksamkeit, als kostbares Gut, das man hegen, pflegen und steigern soll. Ein Phänomen, dem sich eine gesellschaftliche Gruppe stur verweigert: die Schriftsteller. Sie fühlen sich seit jeher vom Besonderen angezogen, der Abweichung, dem Anderen, von dem aus ein scharfes Licht auf die Normalität fällt.