Schwache Schweizer unterliegen Südkorea
Die Fussball-Nationalmannschaft beendet das Jahr 2013 mit einer dürftigen Leistung und einer 1:2-Niederlage in Seoul.
Das 1:2 war die erste Niederlage für die Schweiz seit dem 0:1 gegen Rumänien am 30. Mai 2012. Danach blieb die SFV-Auswahl bis zum Spiel in Südkorea während 14 Partien in Folge ungeschlagen. Mit dem 1:2 verpassten es die Schweizer, einen Rekord in der 118-jährigen Geschichte des Verbandes aufzustellen.
Der Fehltritt kam nicht ohne Vorwarnung. Südkorea dominierte die wegen diversen Absenzen dezimierte Auswahl von Ottmar Hitzfeld klar. Der befürchtet «grossen Belastungsprobe» (Hitzfeld) hielten die Schweizer nicht stand.
Dabei hätte die Partie für sie nicht besser beginnen können. Pajtim Kasami brachte die Gäste in der 6. Minute in seinem ersten Länderspiel in der A-Nationalmannschaft von Beginn weg mit dem ersten Torschuss in Führung. Damit benötigte der Mittelfeldspieler von Fulham exakt 28 Minuten zur Torpremiere auf höchster Ebene. Später vergab Haris Seferovic die Chance zum 2:0, als er alleine vor Goalie Kim Seung-Kyn scheiterte.
Fehlerkette zum 1:2
Lange schränkten die taktisch eine Halbzeit lang überzeugenden Schweizer die Bewegungsfreiheit der agilen Südkoreaner ein. Nach zwei Umstellungen im Abwehrzentrum (Lustenberger/Senderos ersetzte das Stamm-Duo Von Bergen/Schär in der Pause) hingegen häuften sich die prekären Szenen in der Zone vor Diego Benaglio. Die ersten Aussetzer seiner neu formierten Defensive bereinigte der Keeper in überragender Manier, der Kopfball von Hong Jeong-Ho (59.) war dann aber selbst vom starken Wolfsburger nicht mehr zu entschärfen.
Beim zweiten Gegentor verursachte Gelson Fernandes einen Ballverlust, die Kette der Fehler verlängerte am Ende Reto Ziegler. Dessen Gegenspieler Lee Chung-Yong entzog sich in der 87. Minute nicht zum ersten Mal dem Zugriff des Serie-A-Verteidigers. Und die geplant vielen Wechsel – Hitzfeld setzte 17 Akteure ein – trugen selbstredend wenig zur Stabilisierung der Lage bei.
Überzeugender Kasami
Kasami überzeugte nicht nur wegen seines sehenswerten Treffers. Er füllte die Rolle hinter der einzigen Spitze mit Volumen aus. Der frühere U-17-Weltmeister besitzt die spielerische Klasse und den Speed, um auf seiner bevorzugten Position die Offensive mit den nötigen Inputs zu versorgen. Zum Experiment Hitzfelds mit Kasami gehörte auch, Granit Xhaka, der auf dem Weg an die WM bislang als Nummer 10 gesetzt war, ins rechte Couloir zu verschieben.
Links kam Tranquillo Barnetta zum Zug. Er wirkte besser in den Aufbau integriert als Xhaka, der im Club-Alltag bei Mönchengladbach eine komplett andere Aufgabe im defensiven Mittelfeld zu erfüllen hat. Ihm behagte die Versetzung spürbar weniger.
Für die Asiaten spricht, wie viel sie unternahmen, den hartnäckigen Widerstand der vor allem defensiv ausgerichteten Schweizer zu durchbrechen. Sie drosselten ihr Tempo zu keinem Zeitpunkt und bejubelten am Ende einen Sieg, den im Vorfeld niemand erwartet hatte; zu oft hatte der WM-Teilnehmer in den letzten Monaten enttäuscht und im Sommer sogar einen Wechsel auf der Trainerposition erwirkt.
Südkorea - Schweiz 2:1 (0:1) Seoul World Cup Stadium. - 40'000 Zuschauer. - SR Abal (Arg). - Tore: 7. Kasami 0:1. 59. Hong Jeong-Ho 1:1. 87. Lee Chung-Yong 2:1. Südkorea: Kim Seung-Kyn; Lee Yong, Hong Jeong-Ho, Kim Young-Gwon, Kim Jin-Su; Park Jong-Woo, Ki Seung-Yong (46. Kim Jin-Soo); Lee Chung-Yong, Kim Bo-Kyung (46. Lee Keun-Ho), Son Heung-Min (78. Nam Tae-Hee); Kim Shin-Wook (83. Yun Ill-Ok). Schweiz: Benaglio; Lang (65. Fernandes), Schär (46. Lustenberger), Von Bergen (46. Senderos), Ziegler; Dzemaili, Inler; Barnetta (85. Drmic), Kasami (71. Mehmedi), Xhaka; Seferovic (73. Gavranovic). Bemerkungen: Südkorea ohne Koo Ja-Cheol (Captain/verletzt), Schweiz ohne Lichtsteiner, Shaqiri, Djourou, Rodriguez, Behrami (alle verletzt), Sommer, Wölfli, Stocker (alle nicht eingesetzt). Verwarnungen: 61. Dzemaili, 80. Kim Shin-Wook (Foul).
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