Schwache US-Daten schicken Börsen in den Keller
Überraschend steigt die Arbeitslosigkeit in den USA wieder. Die Märkte reagieren prompt, der SMI notiert auf einem Jahrestiefststand. Der Ölpreis sackt unter 100 Dollar, Gold schiesst an den Märkten in die Höhe.
Nur 69'000 Jobs konnte die US-Wirtschaft im Mai neu schaffen. Zu wenig, um die angeschlagene Konjunktur anzukurbeln. Die Anleger reagieren umgehend. In New York eröffnen die Börsen heute deutlich im Minus. Ähnlich schwach startet der S&P 500 und die Nasdaq in den Juni.
Bereits zuvor war der Preis für Rohöl aus der Nordsee erstmals seit acht Monaten unter die 100-Dollar-Marke gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Sorte Brent zur Lieferung im Juli in London kostete zwischenzeitlich nur 99.60 Dollar. Im US-Handel zeichneten sich weitere Verluste ab.
SMI verliert rund 1,7 Prozent
Der Schweizer Aktienmarkt hat im Anschluss an die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktzahlen weiter an Boden eingebüsst. Der Arbeitsmarktbericht sei sehr enttäuschend ausgefallen, die Zahlen hätten die Erwartungen klar verfehlt, urteilten Ökonomen.
Unmittelbar nach der Veröffentlichung des Berichts rutschte der Swiss Market Index (SMI) um fast 1,7 Prozent auf ein Jahrestief von 5753 Punkte ab. Danach erholte er sich wieder leicht und notierte um 15 Uhr noch 1,3 Prozent im Minus. Der deutsche DAX lag zeitweise über drei Prozent im Minus und nähert sich der Marke von 6000 Punkten an.
Am Devisenmarkt schwächte sich der Dollar gegenüber dem Franken leicht ab. Kurzzeitig notierte der Euro unter der Marke von 1.23 Dollar. Der Preis für eine Unze Gold sprang erstmals seit Wochen wieder über den Wert von 1600 Dollar. Offenbar flüchten verunsicherte Anleger wieder in Edelmetallanlagen.
Nur halb so viele Jobs wie erwartet
Wie dem US-Arbeitsmarktbericht zu entnehmen ist, stieg die Zahl der Beschäftigten in den USA im Monat Mai mit 69'000 weniger stark als erwartet. Experten hatten mit einem viel stärkeren Zuwachs um 150'000 Stellen gerechnet.
Ausserdem seien Daten für die beiden Vormonate deutlich nach unten revidiert worden. Überraschenderweise ist die Arbeitslosenquote auf 8,2 Prozent gestiegen. Ökonomen hatten mit einem unveränderten Wert von 8,1 Prozent gerechnet.
Die Entwicklung am Arbeitsmarkt spielt eine wichtige Rolle im Präsidentschaftswahlkampf zwischen Amtsinhaber Barack Obama und seinem Herausforderer Mitt Romney. Zu Beginn von Obamas Amtszeit kletterte die Arbeitslosenquote auf zehn Prozent. Seither ging sie zwar spürbar zurück, liegt aber immer noch um zwei Prozentpunkte über dem Schnitt der vergangenen 50 Jahre. Romney wirft Obama immer wieder vor, zu wenig für neue Jobs zu tun.
SDA/rub
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