Schwarzer hatte wohl 3,5 Millionen geparkt
Alice Schwarzer hatte offenbar deutlich mehr Schwarzgeld in der Schweiz angelegt als bisher angenommen. Ausserdem wurde bekannt, bei welcher Bank sie das Konto angelegt hatte.

3,5 Millionen Euro (4,28 Millionen Franken) sollen laut einem Bericht der «Sonntagszeitung» auf dem Schweizer Konto der deutschen Journalistin Alice Schwarzer gelegen haben – bisher waren von 2,4 Millionen Euro die Rede gewesen. Die Frauenrechtlerin habe das Geld bei der Zürcher Privatbank Lienhardt & Partner angelegt gehabt, wie die Zeitung weiter berichtet. Zuvor sei sie Kundin bei einer anderen Schweizer Bank gewesen. Das Geld habe sie im Auto über die Grenze gebracht.
Im Dezember löste sie das Konto auf und zeigte sich an. Paradoxerweise ist Lienhardt & Partner just mit einem Werbespruch zum Steuerstreit mit Deutschland aufgefallen: «Wenn bei uns jemand eine CD klaut, kann höchstens klassische Musik darauf sein.»
Verfahren noch nicht abgeschlossen
Entgegen der Aussage Schwarzers ist das Verfahren offenbar noch nicht abgechlossen, wie das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» schreibt. Die Finanzbehörden prüften noch, ob Schwarzers Selbstanzeige vollständig sei und ihr eine Strafverfolgung damit erspart bleibe. Die Kölner Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren ein – «ein laut Experten in solchen Fällen üblicher Schritt».
Schwarzer hatte sich Ende letzten Jahres selbst bei den Finanzbehörden angezeigt. Laut dem «Spiegel» müssen die Ermittler nun zwei Konten bei zwei Banken untersuchen, denn die Journalistin habe das Geldinstitut in der Schweiz einmal gewechselt: «Demnach hatte sich Schwarzer noch im unverjährten Zeitraum aktiv um ihre Geldanlage gekümmert.»
Neue Debatte über Steuerhinterziehung
Die Enthüllung über Schwarzers Konten in der Schweiz hatte in Deutschland für Empörung gesorgt und eine neue Debatte über Steuerhinterziehung lanciert. Schwarzer hatte sich vor einiger Zeit selbst beim Finanzamt angezeigt. Sie entging damit einer Strafe, musste aber 200'000 Franken an Steuern nachzahlen.
Laut dem «Spiegel» könnte es bald zu weiteren Steuer-Enthüllungen kommen. Den Finanzbehörden in Nordrhein-Westfalen liege eine weitere Kontenliste aus der Schweiz vor, von der Zürcher Tochter der Frankfurter BHF-Bank. Darauf seien 46 Konten vermerkt, darunter jenes eines ehemaligen Profi-Fussballers und deutschen Nationalspielers. Die nordrhein-westfälischen Steuerfahnder seien derzeit im Besitz von mindestens zwölf neuen Steuer-CDs, die demnächst ausgewertet werden sollen.
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