Schweiz sagt Griechenland Hilfe bei Flüchtlingen zu
Die Schweiz prüft die Verstärkung der humanitären Hilfe. «Wir sind bereit in allen Bereichen mehr zu tun», sagt der Staatssekretär für Migration.

Mario Gattiker, Staatssekretär für Migration, hat am Montag in Brüssel am Rande des EU-Innenministertreffen seinem griechischen Amtskollegen Giorgos Koumoutsakos bei der Bewältigung der vielen Flüchtlingen Hilfe der Schweiz angeboten. Zuerst braucht es laut Gattiker aber eine sorgfältige Bedarfsabklärung.
Gerade in Griechenland sind die Zahlen der ankommenden Migranten seit Jahresbeginn wieder stark gestiegen. Pro Tag gebe es zurzeit 500 oder mehr Anlandungen von Menschen in Griechenland, sagte Gattiker. «Es sind die höchsten Zahlen seit der Flüchtlingskrise». Seit Jahresbeginn zähle Griechenland 82'000 Anlandungen und etwas mehr Asylgesuche. Zudem gebe es mehr als 90'000 Pendenzen.
Griechenland müsse daher eine Priorität sein - für Europa aber auch für die Schweiz. «Wir sind dezidiert der Auffassung, dass die Aussengrenzen-Staaten, die unter hohem Migrationsdruck stehen», unterstützt werden sollten, sagte der Staatssekretär. Seit 2015, als Hunderttausende Flüchtlinge nach Europa kamen, unterstützt die Schweiz Athen - etwa bei den Asylverfahren, der Rückkehr und bei der Betreuung von unbegleiteten Minderjährigen.
Auch half die Schweiz bei der Installation zweier Unterbringungszentren und lieferte mehrere Hundert Betten und Zelte für die griechischen Inseln. Und am Athener Flughafen unterstütze ein Beamte des Grenzwachkorps die dortigen Behörden bei der Dokumentenprüfung.
Hilfe nach Bedarf
Seinem griechischen Amtskollegen habe er nun gesagt, «dass wir bereit sind, in allen Bereichen mehr zu tun», sagte Gattiker. Vor allem auch bei den Asylverfahren. Griechenland arbeite zurzeit an einer Asylreform, die beschleunigte Asylverfahren vorsehe. «Die Schweiz ist bereit, unser Wissen hier zu teilen.» Man selbst habe damit bereits gute Erfahrungen gemacht.
Die Verstärkung der humanitären Hilfe werde ebenfalls geprüft, sagte Gattiker weiter. Ebenso die Unterstützung durch das Grenzwachtkorps. Die zusätzliche Hilfe sei aber abgestimmt «auf klare Bedürfnisse» der griechischen Behörden, betonte Gattiker. Man werde Anfang Jahres eine gemeinsame Bedarfsanalyse machen.
«Es ist im ureigenen Interesse der Schweiz, dass die Aussengrenzen geschützt sind, dass ein gutes Migrationsmanagement gemacht wird.» Als Schengen-assoziierter Staat sei die Schweiz daher in all diesem Bereich aktiv, begründete der Staatssekretär das Hilfsangebot.
Gattiker hatte Bundesrätin Karin Keller-Sutter am EU-Innenministertreffen in Brüssel vertreten. Die Minister diskutierten unter anderem über die seit Jahren blockierte Asylreform, Terrorismus sowie über verstärkte Aussengrenzkontrolle. Entscheide wurden am Montag aber keine gefällt.
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