Uno fordert UntersuchungSchweiz tut nicht genug für Adoptivkinder aus Sri Lanka
Experten der Uno fordern von der Schweiz gründliche Untersuchungen im Zusammenhang mit teilweise illegal in die Schweiz gebrachten Adoptivkindern.

Ein Uno-Expertengremium fordert von der Schweiz gründliche Untersuchungen zu den Fällen von teilweise illegal in die Schweiz gebrachten Adoptivkindern aus Sri Lanka. So müsse die Schweiz beispielsweise untersuchen, ob bei diesen Kindern Identitätsausweise gefälscht oder vernichtet worden seien.
Auch empfehlen die Uno-Experten der Schweiz Wiedergutmachungszahlungen zugunsten der Betroffenen, wie Schweizer Radio SRF 1 am Dienstag berichtete. Zudem legt das Gremium laut einer Mitteilung von Mitte Mai der Schweiz nahe, den Strafgesetzbuchartikel zum Verschwindenlassen von Personen abzuändern. Er sei unklar.
Beim genannten Uno-Expertengremium handelt es sich um unabhängige Fachleute, welche die Schweiz im Zusammenhang mit den Adoptivkindern aus Sri Lanka auch loben: Es sei zu begrüssen, dass die Landesregierung im vergangenen Dezember ihr Bedauern über diese Fälle ausgedrückt habe.
Bund und Kantone schauten in den 1970er- bis zu den 1990er-Jahren systematisch weg, als damals fast 900 Kinder aus Sri Lanka grösstenteils illegal in die Schweiz adoptiert wurden. Das zeigte ein Bericht der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) vom Februar 2020.
Der Bundesrat beschloss Ende des vergangenen Jahrs aufgrund des ZHAW-Berichts und aufgrund eines eigenen Berichts mehrere Massnahmen. Der Bund und die Kantone würden die Adoptivkinder auf der Suche nach ihrer Herkunft unterstützen, kündigte Justizministerin Karin Keller-Sutter damals an.
Sarah Ramani Ineichen, die Präsidentin des Vereins «Back to the Roots», sagte im Radio, die Stellungnahme des Uno-Gremiums sei hilfreich in dem Sinn, dass der Uno-Ausschuss die Schweiz nochmals in die Pflicht nehme. Eine finanzielle Wiedergutmachung stehe für die meisten Opfer nicht im Vordergrund.
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