Was sich ändert, wenn Ausländer das Wahlrecht hätten
Forscher wollen herausfinden, wie Migranten abstimmen und wählen, wenn sie das Stimmrecht hätten. Eine neue Webseite soll darüber Aufschluss geben.
Forschende gehen zurzeit der Frage nach, wie Ausländer und Ausländerinnen abstimmen würden – wenn sie denn könnten. Zu diesem Zweck wurde die Website Baloti.ch aufgeschaltet. Dort können Ausländer die direkte Demokratie ausprobieren.
Die virtuelle Urne ist ab sofort geöffnet und erklärt den Nutzern die Vorlage über die Arbeitslosenversicherung ALV, die Pro- und Contra-Argumente zur ALV-Revision und den Abstimmungsprozess.
Übersetzung in elf Sprachen
Die Informationen sind in jenen elf Sprachen aufgeschaltet, die in der Schweiz am häufigsten gesprochen werden: neben Deutsch sind dies Albanisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Kroatisch, Portugiesisch, Serbisch, Spanisch, Tamil und Türkisch.
Die Ergebnisse werden nach der Abstimmung veröffentlicht und ausgewertet, wie die Universität Zürich am Dienstag mitteilte. «Ausländerinnen und Ausländer erhalten mit dem Online-Voting die Gelegenheit, sich politisch auszudrücken», lässt sich Uwe Serdült vom Zentrum für Demokratie Aarau in der Mitteilung zitieren.
Pilotprojekt für fünf Abstimmungen
Die Forschenden wollen den Migranten aber nicht nur das politische System der Schweiz näherbringen, sondern auch prüfen, ob sich das Ausländerstimmrecht auf die Mehrheitsverhältnisse in der Schweiz auswirken würde.
Sie vermuten, dass sich das Stimmverhalten der Ausländerinnen und Ausländer nicht wesentlich von demjenigen der Schweizerinnen und Schweizer unterscheidet. Genau wissen werden sie dies aber erst nach dem 26. September.
Das Pilotprojekt dauert bis Ende 2011 und umfasst fünf Abstimmungen, darunter auch die Wahlen im kommenden Herbst. Der Begriff «Baloti» ist Esperanto und bedeutet «Wählen und Abstimmen». (mrs/sda)
Erstellt: 21.09.2010, 12:37 Uhr
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Teil eines Forschungsprojekts: Die Seite Baloti.ch ist in elf Sprachen übersetzt.
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