Bäumle will nicht als Alleinherrscher gelten
Die Grünliberalen wehren sich gegen das Image, eine rechte Partei unter Führung eines dominanten Präsidenten zu sein. Martin Bäumle will die Parteispitze verbreitern, damit er etwas aus dem medialen Fokus kommt.

Seit der nationalrätlichen Asyldebatte vom Juni stehen die Grünliberalen im Ruf, eine rechte Partei mit grünem Anstrich zu sein. Verantwortlich für den GLP-Kurs ist Präsident Martin Bäumle, der die 14-köpfige Bundeshausfraktion noch immer fast allein prägt. Zwar hat die Partei mit Ständerätin Verena Diener eine zweite national bekannte Figur, die gelegentlich auch andere Positionen vertritt als Bäumle. Sie war zum Beispiel für eine Bonussteuer. Aber die frühere Zürcher Gesundheitsdirektorin wird eher als Standesvertreterin wahrgenommen denn als Parteiexponentin. «Den Grünliberalen fehlt ein zweites Aushängeschild, jemand, der auf Augenhöhe mit Bäumle ist», sagt Politologe Michael Hermann. 9 der 14 Fraktionsmitglieder sitzen erst seit Dezember 2011 im Nationalrat und haben zu wenig Erfahrung, um dem 48-jährigen Parteipräsidenten das Wasser zu reichen.