Berset will weniger Zucker in den Cornflakes
Der Gesundheitsminister setzt sich für ein gesundes Frühstück ein. Alain Berset einigte sich mit Vertretern der Nahrungsmittelindustrie auf ein Memorandum.

In den nächsten vier Jahren sollen Schweizer Lebensmittelproduzenten den Zuckergehalt in Joghurts und Müeslis reduzieren. Darauf haben sich am Dienstag Bundesrat Alain Berset (SP) und Vertreter der Branche auf der Expo in Mailand geeinigt.
Am runden Tisch im Schweizer Pavillon sassen Detailhändler, Lebensmittelkonzerne und die Bundesämter für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sowie für Gesundheit (BAG). Die Expo in Mailand sei der beste Ort, um dieses «Memorandum of Understanding» zu unterschreiben, sagte Bundesrat Alain Berset vor Medienvertretern im Schweizer Pavillon.
Fertigprodukte im Visier
Es handle sich um ein freiwilliges Aktionsversprechen auf nationaler Ebene. In zwei Jahren werde eine erste Bilanz gezogen, sagte der Vorsteher des Eidg. Departements des Innern (EDI).
Die Grundlage lieferte laut EDI der Schweizerische Ernährungsbericht aus dem Jahr 2013. Darin kamen die Autoren zum Schluss, dass vor allem Fertigprodukte mehr Salz, Fett und Zucker enthielten als empfohlen. Der Absatz dieser Mahlzeiten habe in der vergangenen Jahren «stark zugenommen».
Zuckergehalt auch weltweit eindämmen
Der Salzkonsum sei bereits durch das «freiwillige Engagement» der Lebensmittelindustrie eingedämmt worden, hielt Berset weiter fest. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im März dieses Jahres eine Richtlinie verabschiedet, um auch den Zuckerkonsum zu senken, wie ein WHO-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.
Bei den gesamten konsumierten Kalorien soll Zucker aus verarbeiteten Lebensmitteln künftig nicht mehr als zehn Prozent ausmachen. So könnte das Risiko von Übergewicht, Herz-Kreislauferkrankungen und Zahnverfall vermindert werden.
Dies sei ein Zeichen, dass es bei dem Thema Zuckerreduktion auch eine internationale Übereinstimmung gebe, auch wenn die Konsumgewohnheiten in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich seien, sagte Berset.
Mehr Transparenz gefordert
Auch die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) hat dem versteckten Zucker in den Lebensmitteln den Kampf erklärt. Mit der Lebensmittelindustrie würden demnächst Gespräche geführt, um eine «Nährwertampel» einzuführen, sagte SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Aufdrucke in fünf verschiedenen Farben sollen anzeigen, wie hoch die Nährwertanteile und unter anderem auch der Zuckeranteil in den jeweiligen Lebensmitteln seien. Ein entsprechendes System habe sich bereits in Grossbritannien etabliert. Zucker und Fett würden gerade deshalb von der Nahrungsmittelindustrie bereitwillig eingesetzt, weil sie billig in der Herstellung und einfache Geschmacksträger seien, sagte Stalder.
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