«Blocher ist unpatriotisch»
Mit einer Aussage über mangelnden Patriotismus brüskiert Blocher die Romands. Der Chefredaktor der «Tribune de Genève» erklärt, warum in der Westschweiz nach dem Abstimmungssonntag Empörung herrscht.
«Ein inakzeptabler Affront», «Eine Entgleisung zu viel!», «Eine schockierende Aussage!», «Ein widerliches Vorgehen»: Die Reaktionen auf die gestrigen Aussagen von SVP-Stratege Christoph Blocher fallen in der Romandie heftig aus. Der Alt-Bundesrat hatte gegenüber Redaktion Tamedia die Ablehnung der Einwanderungsinitiative im Welschland mit folgendem Satz kommentiert: «Die Welschen hatten immer ein schwächeres Bewusstsein für die Schweiz.» Es habe hierzulande schon immer Bürger gegeben, die sich anpassen wollten, und andere, die für die Unabhängigkeit gekämpft hätten. Dabei handelte es sich nicht um einen einmaligen verbalen Ausrutscher: In einem Interview, das morgen im «Tages-Anzeiger» erscheinen wird, bekräftigt der Zürcher die umstrittene Aussage.