Blochers Ex-Buchhalter: Geld stammt von verstorbener Ehefrau
Vor Gericht bestreitet Christoph Blochers ehemaliger Buchhalter, die Ems-Chemie um Millionen betrogen zu haben. Er habe sich lediglich an einer Siedlungsgenossenschaft bereichert.

Der ehemalige Chefbuchhalter der Ems-Chemie steht wegen Verdachts auf Millionenbetrug, Urkundenfälschung und Geldwäscherei vor dem Bezirksgericht Imboden in Domat/Ems. Er soll die Ems-Chemie um fast 13 Millionen Franken betrogen haben. Der 74-jährige bestreitet die Vorwürfe. Das Geld stamme von seiner verstorbenen Ehefrau, ist nur eine der Begründungen, die er vor Gericht bringt.
Die Anklage wirft ihm vor, im Namen der Ems-Chemie fiktive Rechnungen bezahlt zu haben, die sein 67-jähriger Komplize über ihm gehörende Firmen ausgestellt habe. Auf diese Weise seien im Zeitraum von Juni 1995 bis August 2004 Zahlungen von rund 9,9 Millionen Franken ausgelöst worden.
Falsche Checks über drei Millionen Franken
Der 74-jährige Ex-Buchhalter habe ferner von August 1996 bis Juli 2004 zu Lasten der Ems-Chemie AG 212 falsche Checks im Betrag von über 3 Millionen Franken ausgestellt. Zudem, so die Anklage, habe der Ex-Buchhalter private Rechnungen von insgesamt 63'000 Franken mit den Mitteln der Ems-Chemie und einer Siedlungsgenossenschaft bezahlt.
Dass Geld geflossen sei und sein Klient eine Provision von 3,5 Prozent erhalten habe, bestreitet der Verteidiger des 67-jährigen Komplizen nicht. Bloss: Sein Klient habe geglaubt, die verdeckten Zahlungen seien «Rückvergütungen» für Aufträge aus Ostblock- und Nahost-Ländern, sagte der Anwalt laut «Blick».
Vermögen der verstorbenen Frau und Börsengewinne
Auf das Geld angesprochen, das die Untersuchungsbehörden auf dem Konto des Ex-Buchhalters fanden, sagte sein Verteidiger, das Geld stamme von der verstorbenen Ehefrau. Das Paar habe es schwarz in Deutschland gebunkert und tranchenweise in die Schweiz transferiert. Zudem habe sich sein Klient gut auf Börsengeschäfte verstanden.
Der Ex-Buchhalter legte laut Anklageschrift knapp 9,6 Millionen Franken auf Banken, bei Finanzdienstleistern und Versicherungen in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich an. Davon wurden 7,8 Millionen Franken sichergestellt. Der Hauptangeklagte bestreitet die meisten Vorwürfe. «Die Ems kam nie zu Schaden» Er gibt lediglich zu, dass er sich an der Siedlungsgenossenschaft bereicherte. Das Gericht dürfte sein Urteil am Freitag morgen fällen.
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