Das war die Ära Calmy-Rey
Aktive Neutralität, gewagte Alleingänge und Showeinlagen: Micheline Calmy-Rey geht heute in Pension. Mit ihrer unkonventionellen Politik trieb sie das bürgerliche Lager immer wieder zur Weissglut.
Ihre aktive Neutralität, ihre Alleingänge, ihre Personalpolitik usw., gaben in den letzten Jahren viel zu reden und noch mehr zu schreiben. Heute geht Bundesrätin Micheline Calmy-Rey in Pension. Was hat sie gut gemacht, wo eckte sie an - die Bilanz einer unkonventionellen Politikerin.
Ihre Aussenpolitik: Sie prägte den Begriff der aktiven Neutralität und praktizierte eine Art öffentliche Diplomatie. Dazu sagte sie einmal: «Wer schweigt, wenn unschuldige Zivilisten das Ziel unterschiedsloser Militäraktionen werden, oder wer sich nicht gegen den Terror erhebt, ist nicht neutral.» Dieser Devise folgte sie auch 2006, als sie Israel wegen eines Angriffs auf den Libanon kritisierte. Bundesrat und Parlament waren darüber aber gar nicht erfreut.