Der Gripen oder gleich die ganze Armee?
Satte 62 Prozent wollen laut Umfrage keinen neuen Kampfjet. VBS-Chef Ueli Maurer lächelt das schlechte Ergebnis weg. Was ihn so sicher macht.
Der Ort historisch, die Abstimmung nordkoreanisch: An ihrer Delegiertenversammlung in Murten fasste die Schweizerische Offiziersgesellschaft am Samstag einstimmig die Ja-Parole zur Gripen-Abstimmung vom 18. Mai. Beobachtet wurde die Abstimmung von Verteidigungsminister Ueli Maurer und seiner Amtskollegin aus Schweden, Karin Enström, die für zwei Tage zu Besuch in der Schweiz war. Maurer präsentierte Enström unter anderem neun Soldaten in historischer Uniform, die den Sieg der alten Eidgenossen gegen Karl den Kühnen von 1476 nachspielten. Und genau da, zwischen historischer Erhabenheit und einstimmiger Offiziersparole, erreichte Maurer die schlechte Kunde: Bei einer repräsentativen Umfrage des «SonntagsBlicks» lehnen 62 Prozent der Befragten den Gripen ab. Besonders bei SP-Wählern, Frauen und jungen Menschen kommt das neue Flugzeug ganz schlecht weg.