Die Medien berichten nicht gern über sich selbst
Journalisten seien in ihrer schreiberischen Freiheit zunehmend eingeschränkt, sagt eine neue Studie.

Ein Team des Departements für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Freiburg hat untersucht, wie sich die Arbeitsbedingungen für Journalisten entwickelt haben und wie frei sie in ihrer Berichterstattung sind. Überrascht sei man vor allem von den Antworten auf die zweite Frage gewesen, sagt Studienleiter Manuel Puppis. Die Berichterstattungsfreiheit könne kurz zusammengefasst als «eingeschränkt» bezeichnet werden. In den Gruppendiskussionen, die der Onlinebefragung von 3200 Mitgliedern der Journalistengewerkschaft Impressum vorausgegangen sind, seien Einflussversuche von Anzeigenkunden als üblich dargestellt worden. Auch habe sich gezeigt, dass wenig Nachrichten publiziert werden, die für das Image der Anzeigenkunden schädlich sein könnten. Teilweise gelte es als selbstverständlich, Werbekunden möglichst positiv darzustellen – dies nicht etwa nur in Ressorts wie Auto oder Mode, sondern auch in Wirtschaft und Politik. Der grösste Einfluss bestehe bei Wochenzeitungen und Zeitschriften. Sprachregional reagierten die Redaktionen im Tessin besonders auf den Druck von Werbekunden.