Die Mittelstands-Falle
Keine Prämienverbilligung, keine Genossenschaftswohnung; dafür mehr Steuern und höhere Tarife: die problematische Einkommensgrenze.

Der Mittelstand bleibt auf der Strecke. Diese oft gehörte Aussage wird durch die neuste Studie über die Lohnentwicklung bestätigt: Laut Gewerkschaftsbund sind die Mittelstandslöhne zwischen 1998 und 2008 am schwächsten gestiegen.
Von Armut zu sprechen, wäre verfehlt. Doch es gibt diese problematische Einkommensgrenze, bei der die Mittelstandsverdiener zwischen Stühle und Bänke fallen: Sie verdienen zu viel für staatliche Ergänzungsleistungen und fallen womöglich in die nächsthöhere Steuerprogression. Prämienverbilligung und subventionierte Krippenplätze fallen weg, die Last der Gebühren und Abgaben drückt. So verkehrt es klingt: Einige müssten ihren Arbeitgeber um eine Lohnsenkung bitten, um am Ende mehr Geld im Portemonnaie zu haben.