Doris Leuthard steckt im Wasser-Dilemma
Das Bundesamt für Umwelt erzürnt die Kantone mit strengeren Vorschriften im Gewässerschutz. Dabei will Leuthard eigentlich die Wasserkraft stärken, um den Atomausstieg zu forcieren.

CVP-Bundesrätin Doris Leuthard steht vor einem heiklen energiepolitischen Entscheid. Einerseits lastet auf ihr die Erwartung, auch der eigenen Partei, den Ausstieg aus der Atomenergie zu forcieren und Alternativen wie Solar-, Wind- und Wasserkraft zu fördern. Doch arbeitet andererseits just das ihr unterstellte Bundesamt für Umwelt (Bafu) im Moment an Plänen, den Gewässerschutz zu verschärfen – mit dem erklärten Ziel, Flusslandschaften vor der Überbauung durch Wasserkraftwerke zu retten. Einen entsprechenden Vorschlag hat das Amt unlängst in die Vernehmlassung geschickt; deren Frist geht heute zu Ende.