Durfte Juncker das?
Wie Ex-Diplomat Max Schweizer die körperliche Annäherung von EU-Kommissionspräsident Juncker und Bundespräsidentin Sommaruga wertet.
Am Anfang war der Kuss. Und der verfehlte seine Wirkung nicht: Dass EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga gestern in Brüssel vor den Kameras der Weltpresse überschwänglich herzte, sendete ein freundschaftliches Signal.
Doch die Geste stand dem inhaltlichen Verlauf des darauf folgenden Gesprächs diametral gegenüber: Man kam sich beim heiklen Zuwanderungsdossier erklärtermassen keinen Schritt näher. Für Juncker war es wegen der unterschiedlichen Standpunkte ein «anstrengendes Gespräch», und Sommaruga betonte: «Der Spielraum ist für beide Seiten klein.»