«Ein Brief von Herrn Schmidheiny hätte meinem Mann Frieden gegeben»
2006 starb M. J. an Asbestkrebs. Heute verhandelt das Glarner Obergericht die Zivilklage seiner Hinterbliebenen. Im Gespräch mit Redaktion Tamedia sagt die Witwe, warum sie geklagt hat.
Frau J., heute entscheidet das Glarner Obergericht über Ihre Genugtuungsklage gegen die Eternit Schweiz AG, Thomas und Stephan Schmidheiny sowie gegen die SBB. Was erwarten Sie? Ich beschäftige mich nicht detailliert mit dem Prozess. Ich vertraue unseren Rechtsvertretern, die das sehr gut machen.
Trotzdem wäre Ihnen Genugtuung sehr wichtig. Warum? Mein Mann wollte den Asbestopfern ein Gesicht geben. Deshalb hat er auch mitgemacht beim Dokumentarfilm des Schweizer Fernsehens, und er hat Artikel geschrieben über sein Schicksal. Er war ein politisch denkender Mensch und sehr wütend darüber, dass die früheren Eigentümer der Eternit Schweiz AG die Asbestproduktion nicht früher eingestellt hatten. Mein Sohn und ich haben ihm versprochen, nach seinem Tod weiter um Genugtuung zu kämpfen.