«Einfach Deckel drauf und vergessen geht nicht»
Der abtretende Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung, Peter Siegenthaler, vertritt im Umgang mit den ehemaligen UBS-Verantwortlichen eine klare Haltung.

Am besten wäre es, wenn die UBS selber gegen ihre alte Führung klagen würde, meint der abtretenden Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung, Peter Siegenthaler, in in einem Interview mit der Zeitung «Sonntag». Peter Siegenthaler ist zugleich der Präsident der Expertenkommission, die derzeit Lösungen im Problem der zu grossen Banken sucht.
Es sei aus rechtlicher und staatspolitischer Sicht unabdingbar, dass geprüft werde, ob die Verantwortlichen genügend Sorgfalt an den Tag gelegt haben, sagte Siegenthaler. «Einfach Deckel drauf und vergessen geht nicht.»
Einfluss der Banken auf die Politik
«Die finanzielle Krise ist das eine, das teilweise kriminelle Vorgehen der UBS in den USA das andere», sagt Siegenthaler weiter. Die UBS habe für sich in Anspruch genommen «eine Institution» zu sein. Deshalb könne die Grossbank nun nicht einfach sagen, eine Untersuchung nütze der Bank für den nächsten Gewinnabschluss nichts, sagte Siegenthaler.
Den Einfluss der Banken auf die Politik sei sehr gross gewesen, sagte das SP-Mitglied Siegenthaler weiter. Doch heute sei es für die Politiker nicht mehr so attraktiv, sich unkritisch für «jedwede Interessen» der Grossbanken einzusetzen. Dies komme in der Bevölkerung und bei den Wählern nicht mehr so gut an.
«Im Nachhinein ist man immer schlauer»
Dem GPK-Bericht zur UBS-Affäre attestiert er eine «seriöse Aufarbeitung der Geschehnisse». Zugleich nimmt Siegenthaler den Bundesrat in Schutz: «Im Nachhinein ist man immer schlauer.» Aber: Eine frührere und breitere Abstützung durch die Regierung sei bei der UBS-Rettung im Herbst 2008 aber wünschbar gewesen.
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