Hier wurde mit kühlem Kopf entschieden
Die Kulturbotschaft des Bundesrats ist wohlgeraten. Gut, dass die Parlamentarier das erkannt haben.
Der Nationalrat hat die Kulturbotschaft mit deutlicher Mehrheit angenommen. Mehr als eine Milliarde kriegen «die Kulturschaffenden» vom Staat! Da stellt sich manchem Kampfhahn der Kamm auf. Tatsächlich: eine hohe Summe, aber sie erstreckt sich erstens über fünf Jahre und zerfällt zweitens in eine Vielzahl von kleineren Teilbeträgen, vom Denkmalschutz über die Förderung des Italienischen zum Schüleraustausch, von Übersetzungen über Museen bis zum Film.
Auch die knapp zwei Millionen für die schwer gebeutelten Verlage sind wohl angelegtes Geld, geht es hier um die schiere Existenz. Das Beispiel der Bücher zeigt, dass Kulturförderung von nationalem Interesse ist und der Bund gut daran tut, eigene Verantwortung zu übernehmen. Ohnehin fliesst der überwältigende Teil der Kulturgelder weiter aus den Kassen der Kantone, Städte und Gemeinden. Von «schleichender Untergrabung des Föderalismus» kann keine Rede sein.