In der «Zone rouge» von Montreux
Das Hotel Montreux Palace musste wegen der Syrien-Konferenz etliche Gäste ausladen. Nun sind alle 236 Zimmer besetzt und werden rund um die Uhr bewacht.
Montreux, Hotel Palace, Montagabend, 17 Uhr. Im Innern des Luxushotels kommt auch an turbulenten Tagen im Ort, wie etwa während des Jazzfestivals im Sommer, selten Hektik auf. Zwei Tage vor der Eröffnung der Syrienkonferenz präsentiert sich der Palast an der Avenue Claude Nobs ganz anders: nämlich menschenleer. Zwar stehen gleich drei Réceptionisten in der Empfangshalle, aber von Gästen ist nichts zu sehen. Einzig im Restaurant sitzen ein paar Leute beim Kaffeetrinken. Das Hotel gleicht einem Geisterhaus. «Die letzten Vorbereitungsarbeiten laufen. In einer Stunde werden wir das Hotel schliessen», sagt Direktionsassistentin Gisèle Sommer. Bereits sind Polizisten damit beschäftigt, jedes der insgesamt 236 Zimmer nach Sprengstoff und anderen gefährlichen Gegenständen zu durchsuchen. Finden sie nichts, bringen sie ein Siegel an. Jede Zimmertür bleibt danach so lange versiegelt, bis sie der Gast öffnet. Wer welches Zimmer in welcher Kategorie beziehen darf, hat die UNO bestimmt, wie auch die Platzzuteilung am Konferenztisch. Es gibt klare Hierarchien.