Massive Sitzverluste für die SVP im Thurgau
Die SVP verliert im Ostschweizer Kanton ein Fünftel ihrer Parlamentssitze. Gewinner der Grossratswahlen sind die Grünliberalen und die BDP. Der in die Hildebrand-Affäre verwickelte Hermann Lei wurde wiedergewählt.
Wie vor einem Monat in St. Gallen und Schwyz beendeten die Wähler gestern auch im Kanton Thurgau den jahrelangen Siegeszug der SVP. Die Niederlage war absehbar gewesen, wenn auch nicht in diesem Ausmass. Denn eine Neueinteilung der Wahlkreise führte dazu, dass kleinere Parteien bessere Chancen auf Sitzgewinne erhielten. Dies setzte der SVP zu, die von ihren 51 Sitzen 10 abgeben musste. Mit 41 Mandaten ist die SVP aber nach wie vor mit Abstand stärkste Kraft im Thurgauer Kantonsparlament. Die CVP als zweitstärkste Partei kommt auf 21 Vertreter. Der Thurgauer Grosse Rat hat 130 Sitze.
Dennoch hat nicht nur allein die Neueinteilung der Wahlkreise zur Wahlniederlage der SVP geführt. Gemessen an Wähleranteilen verlor die SVP nämlich ebenfalls deutlich: 2008 erreichte sie 35,8 Prozent, nun sind es noch 30,5 Prozent. Damit sind die Verluste der SVP ungefähr gleich hoch wie am 11. März im Kanton St. Gallen. Dort fiel die SVP von 29,4 (2008) auf 24,1 Prozent.