Nachrichten aus dem Bananen-Kanton
Das Baselbiet hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Nun kommen die Wahlen – und die Aussichten auf Besserung sind gering.

Wäre nicht das Wallis das Wallis der Schweiz, das Baselbiet wäre erster Anwärter auf den Titel als absonderlichster Kanton der Schweiz. Von der Restschweiz weitgehend unbeachtet (da geht es den Baselbietern gleich wie den Wallisern) hat der Kanton zwischen Arlesheim und Läufelfingen ein politisches Jahr erlebt, das man seinem ärgsten Feind nicht wünscht. Drei Affären stechen besonders hervor.
Die Bed-and-Breakfast-Affäre. Zum ersten Mal in der Geschichte des Baselbiets trat im Jahr 2014 eine Landratspräsidentin zurück. Daniela Gaugler, seit 2005 unauffällige SVP-Landrätin, wurde im Juni zur höchsten Baselbieterin gewählt (sie lege grossen Wert auf Anstand, sagte sie in den Interviews vor der Wahl) und trat im Oktober wieder ab. Dazwischen lagen fünf Monate höchster politischer und medialer Erregung. Im Sommer hatten die regionalen Medien öffentlich gemacht, dass Gaugler mit ihrem Ehemann unter dem Deckmantel eines Bed-'n'-Breakfast-Betriebs in der Gewerbezone von Lausen Wohnungen an Dauergäste vermiete. Juristisch war das zumindest heikel. Das Bauinspektorat untersuchte die Vorwürfe, verfügte einen Rückbau, Gaugler wollte rekurrieren. Und das kam schlecht an. Als der Druck immer grösser wurde, stellte sie ihr Amt zur Verfügung. Sie sei nicht bereit, ihre Rechte als Bürgerin dem Amt zu opfern, hiess es im Rücktrittsschreiben.